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Häufig gestellte Fragen (FAQ) - Pflanzenschutz & Pflege Orchideen

Orchideen Pflege Tipps

Warnzeichen von Orchideen

Orchideenpflege kann tückisch sein, gerade für unerfahrene Orchideenbesitzer. Maßvolles Gießen, ausreichendes Düngen und der optimale Standort sind nötig, für eine gesunde, immer wieder blühende Orchidee. Doch woran lässt sich erkennen, wenn es ihr an etwas fehlt? Diese Warnzeichen sollten Sie erkennen und schnell handeln.

Pflanzenschutz Orchideen

 

Pflegetipps Orchideen


  

Heller werdendes Blattgrün

Satt dunkel grün sollten die Blätter einer Orchidee normalerweise aussehen. Sind die Blätter hellgrün, fast gelblich und scheinen ausgeblichen, ist das ein Zeichen für Nährstoffmangel.

Nicht nur bei Orchideen sorgt das Fehlen essentieller Nährelemente für den Abbau von Chlorophyll, dem Stoff, der die Blätter grün erscheinen lässt und eine zentrale Rolle bei der Photosynthese einnimmt. Folglich gerät der Stoffwechsel der Pflanze ins Ungleichgewicht, wenn Sie eine solche Farbveränderung der Blätter beobachten. Dies bekommt man mit regelmäßigem Düngen wieder in den Griff. Gibt man alle 14 Tage etwas Orchideen- oder Tillandsiendünger ins Gießwasser, sollte es er Pflanze im Laufe der nächsten Monate wieder bessergehen. Doch Vorsicht: Mit einer Überdosierung des Düngers tut man ihr keinen Gefallen, es schadet der Pflanze. Die vom Hersteller angegebene Dosierung sollte daher auf keinen Fall überschritten werden.


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Blattverlust

Dass eine Orchidee Blätter abwirft, sollte einen erst mal nicht in Panik verfallen lassen. Im Laufe der Jahre altert die Pflanze und stößt irgendwann die untersten Blätter ab. Lange vorher kann man beobachten, dass diese gelb und trocken werden, während die Pflanze darin vorhandene Stoffe abbaut und ausschleust, um sie für die Bildung neuer Triebe zu verwenden. Aus dem Grund dürfen sie unter keinen Umständen vorschnell abgerissen oder abgeschnitten werden. Nach ein paar Monaten ist der Recyclingprozess abgeschlossen und das Blatt lässt sich ganz leicht abzupfen.

Werden jüngere Blätter abgeworfen, ist das aber durchaus als Warnsignal zu verstehen. Lichtmangel kann eine Ursache dafür sein. Überprüfen Sie, ob der Standort hell genug ist und probieren Sie unter Umständen einen anderen aus. Auch durch zu viel Feuchtigkeit geschädigtes Wurzelwerk kann Blattabwurf verursachen. Jetzt ist es ratsam, die Orchidee in frisches Substrat umzutopfen und darauf zu achten, dass das Substrat nicht zu feucht wird und keine Staunässe entsteht.


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klebrige Belege auf den Blättern

Man erkennt sie meist nicht auf den ersten Blick. Doch wenn sich klebrige Beläge auf oder unter den Blättern zeigen, sind hier lästige Läuse unterwegs.

Das wichtigste ist nun, die Pflanze abseits zu stellen, also am besten auf eine andere Fensterbank, denn die Schädlinge breiten sich sonst schnell auf umstehende Pflanzen aus.


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Schrumpfen der Bulben und runzlige Blätter

Wenn die Bulben oder die Blätter Ihrer Orchidee nicht mehr prall und glatt, sondern runzelig und faltig aussehen, scheint es, als sei die Pflanze plötzlich gealtert.

Die Ursache dafür ist aber nicht das Älterwerden der Pflanze, sondern Wassermangel. Ist die Wasserversorgung der Pflanze unzureichend, sinkt der Innendruck der Zellen und sorgt für eine knittrige Oberfläche. Was unschön aussieht ist gleichzeitig auch ein Hilferuf einer durstigen und ungesunden Orchidee. Bevor Sie aber nun zur Gießkanne greifen, sollten Sie zunächst die Wurzeln überprüfen, denn dieses Trockenheitssymptom ist nicht immer das Ergebnis von zu wenig Feuchtigkeit im Substrat. Ironischerweise kann mitunter auch zu viel Wasser zu Trockenheit in der Pflanze führen. Staunässe und Dauerfeuchte verursachen nämlich Wurzelfäulnis, sodass Gießwasser nicht mehr in die Pflanze aufgenommen werden kann.

Jetzt wäre es fatal, die ohnehin schon übergossene Orchidee noch stärker zu wässern. Sind die Wurzeln braun und matschig, topfen Sie ihre Orchidee um, achten Sie ab sofort auf eine genau abgestimmte Gießmenge und vermeiden Sie Staunässe. Ist das Substrat hingegen hell, der Topf leicht und einige Wurzeln trocken und von papierähnlicher Konsistenz, scheint tatsächlich zu wenig Wasser den Trockenstress in der Orchidee zu verursachen. Regelmäßigeres Gießen sorgt an dieser Stelle aber für schnelle Abhilfe.


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Ziehharmonikawuchs

Das Blatt sieht aus, als hätte man es entlang eines Faden zusammengeschoben oder wie ein Akkordeon geknautscht. Dieses besondere Phänomen tritt eher selten auf und betrifft in jedem Fall die jungen Blätter. Wer eine Miltonia, Cambria, Oncidium, Odontoglossum oder Promenea besitzt, sollte auf dieses Symptom achten, denn bei diesen Gattungen kann Ziehharmonikawuchs vorkommen.

Die Ursache dafür ist eine zu geringe Luftfeuchte in der Wachstumsphase des betroffenen Triebes, die zu einem temporären Wachstumsstop und somit zu unregelmäßigem Wachstum führt. Die gute Nachricht: die seltsame Form ist kein pathologischer Schaden und wächst sich mitunter von alleine wieder raus. Es sollte aber als Fingerzeig einer unzufriedenen Pflanze verstanden werden. Wenn Sie sofort darauf reagieren, lässt sich Ziehharmonikawuchs bei den nächsten Trieben verhindern. Die einfachste Methode, die Luftfeuchte in der unmittelbaren Umgebung der Orchidee zu erhöhen, sind Fensterschalen. In ihnen stehen Blumentöpfe auf Gittern direkt über einem Wasserreservoir, das kontinuierlich verdunstet. Genauso wirkungsvoll ist es, die Blätter regelmäßig zu besprühen.


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Ich habe tierische Schädlinge an den Blättern. Was kann ich tun ?


Zunächst die Blätter regelmäßig mit einem weichen, feuchten Tuch abwischen. Mit Lizethan-Stäbchen können die Schädlinge gemäß Packungsbeilage mit gutem Erfolg bekämpft werden.


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Ich habe Schädlinge bzw. Würmer im Pflanzstoff gefunden. Muss ich dagegen etwas tun ?

Kleinstschädlinge verursachen zumeist keinen Schaden. Bei Würmern jedoch muß die Pflanze sofort umgetopft werden.


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Meine Orchidee hat ganz klebrige Blätter. Wie kommt das und wie muss ich sie behandeln ?

Klebrige Blattränder, gerade bei fleischigen Blättern, wie sie die Phalaenopsis hat, entstehen oft durch trockene Zimmerluft und vor allem durch starke Temperaturschwankungen. Die Pflanze zeigt an, dass sie sich in einer gewissen Stress-Situation befindet. Hier hilft nur, die Blätter abzuwischen und das Klima für die Pflanze, wenn möglich etwas zu verbessern.


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Was tun bei Sonnenbrand von Orchideen?

Orchideen lieben das Sonnenlicht und sprießen glücklich, wenn sie viel davon bekommen. Doch wenn sie zu starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, können sie Sonnenbrand bekommen. Sonnenbrand erkennen

In den allermeisten Fällen zeigt sich Sonnenbrand an den Blättern, aber auch Luftwurzeln können betroffen sein. Sonnenbrand erscheint als großer brauner Fleck mit einem dunkelbraunen Rand. Ist er einmal da, verändert er sich nicht mehr in seiner Größe. Wenn Sie beobachten, dass der Fleck sich weiter ausbreitet, handelt es sich wahrscheinlich um eine bakterielle Infektion oder Pilzbefall.

Eine verbrannte Stelle wird sich nicht mehr regenerieren. Aber auch wenn sie unschön aussieht, sollte das verbrannte Blatt nicht entfernt werden, denn das umliegende grüne Gewebe betreibt weiter Photosynthese und leistet einen wertvollen Beitrag zum Energiehaushalt der Orchidee. Doch wer genau hinsieht, kann Sonnenbrand erkennen, bevor es zu spät ist: Färbt sich ein Blatt gelblich, kann ein beginnender Sonnenbrand die Ursache sein. In den Wintermonaten muss man sich über Sonnenbrand aber noch keine Sorgen machen. Erst ab März sollte man vorbeugende Maßnahmen ergreifen.

Sonnenbrand verhindern

In den Sommermonaten platziert man die Orchidee idealerweise an einem Ort, an dem sie nur morgens und abends direktes Sonnenlicht bekommt. Mittags und nachmittags richtet andauernder Lichteinfall schnell Schaden an. Ein Fenster mit Nordost-Ausrichtung ist beispielsweise optimal.

Wer diese Auswahl nicht hat, sollte für Halbschatten sorgen. Eine Außenmarkise ist eine hervorragende Methode, die Pflanze wie mit einem Sonnenschirm zu beschatten. Auch halbtransparente Gardinen oder Plissees können Sonnenbrand zuverlässig verhindern und lassen gleichzeitig genug Licht durch, um das Wachstum der Orchidee nicht zu beeinträchtigen. Rollladen hingegen halten zu viel Licht zurück und eignen sich daher weniger gut. Mit Folien in Milchglasoptik oder Sonnenschutzblenden, wie man sie fürs Auto verwendet, lässt sich die Fensterbank auch lokal beschirmen. Eine sehr preiswerte und dennoch effektive Lösung ist es, Seidenpapier oder Servietten auf die Fensterscheibe zu kleben, um die Orchidee vor Schäden durch Sonne zu schützen. Aber Achtung: Selbst bei mittlerer Strahlungsintensität kann es zu Sonnenbrand kommen, wenn die Blätter die Fensterscheibe berühren, denn das Glas heizt sich mitunter so stark auf, dass es die Blätter verbrennt.

Ab Oktober sollten Sie den Sonnenschutz entfernen und die Orchidee an ein Fenster Richtung Süden stellen, denn jetzt ist die volle Sonneneinstrahlung gerade genug für Ihre Orchidee.


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Meine Orchidee hat Blattläuse - Sind es Blattläuse? Wie behandeln?

typische Symptome & Erkennen der Schädlinge

Blattläuse sind rundliche, stecknadelkopfgroße Schädlinge, die in geflügelten und ungeflügelten Entwicklungsstadien vorkommen. Die schwarzen oder grünen Läuse findet man meist an jungen Blättern, Triebspitzen, Blüten und Knospen. Sie tummeln sich auch gern in Grüppchen am Stiel der Orchidee. Mit ihren langen Saugrüsseln stechen sie bis ins Leitgewebe der Pflanzen hinein und saugen den nährstoffreichen Saft. Am liebsten sitzen sie an den Blattunterseiten, weil sie dort das Leitgewebe am besten erreichen. Überall wo sie waren hinterlassen ihre klebrigen Ausscheidungen, den sogenannten Honigtau. Er lässt die befallene Pflanze schmierig und klebrig werden und kann wiederum andere Schädlinge, wie Ameisen anlocken, für die Honigtau eine leckere Mahlzeit ist.

Wie sehr eine Orchidee unter den Blattläusen leidet, erkennt man an den fleckigen, gelben und braunen Blättern. Ist der Befall besonders schlimm, können sie gar verkümmern und absterben. Knospen können abfallen bevor sie sich zu Blüten entwickeln. Im schlimmsten Fall übertragen die Blattläuse mit ihrem Stechrüssel Viren, die die Orchidee zusätzlich belasten.

Weibliche Blattläuse müssen nicht unbedingt von männlichen Blattläusen befruchtet werden, um Nachkommen hervorzubringen. Daher vermehren sie sich rasant und erreichen innerhalb von Tagen extrem hohe Populationsdichten. Im Nu können ganze Pflanzenteile von einer dichten Blattlaus-Schicht bedeckt sein. Handeln Sie sofort, wenn Sie Blattläuse entdecken, auch wenn es nur wenige sind.

Behandlung

Um zu verhindern, dass die Blattläuse auf andere Zimmerpflanzen überwandern, müssen Sie die befallene Pflanze umgehend isolieren.

Die simpelste Methode, einen Befall frühzeitig abzuwenden, ist es, die einzelnen Läuse abzusammeln, abzustreifen oder sie zu zerquetschen. Wer sich scheut, die Krabbeltiere anzufassen, kann dazu ein feuchtes Tuch verwenden.

Sind es schon zu viele geworden, um sich einzeln um sie zu kümmern, ist es effektiver, die Blattläuse unter fließendem Wasser abzuspülen. Verpacken Sie den Topf mit dem Substrat in einer Plastiktüte, halten sie die Orchidee über die Duschwanne und brausen sie die ganze Pflanze gründlich von allen Seiten ab. Richten Sie den Wasserstrahl besonders in die engen Winkel und schwer zugänglichen Stellen. Einzelne Läuse, die hier überleben, können im Handumdrehen einen neuen Befall auslösen.

Hausmittel

Ein einfaches Hausmittel, das sich über viele Jahre im Kampf gegen Blattläuse bewährt hat, ist eine Lauge aus Wasser und Seife. Sie zerstört den wachsartigen Überzug der Blattläuse und schwächt sie auf diese Weise. Ein Esslöffel reine Schmierseife ohne Zusätze in einem Liter möglichst kaltfreiem Wasser sind völlig ausreichend, um Blattläusen den Garaus zu machen. Besprühen Sie die Pflanze von allen Seiten mit der Lauge oder tragen Sie sie großzügig mit einem Tuch auf. Für den Erfolg der Behandlung ist es entscheidend, besonders gründlich zu arbeiten. Wenn Sie nicht alle Läuse erwischen, werden Sie die Plage nicht los. Vernachlässigen Sie also unter keinen Umständen die schwer zugänglichen Stellen, wie zum Beispiel die Blattachseln, also die Stellen, wo die Blätter aus dem Stängel sprießen. Wiederholen Sie diese Methode alle zwei bis drei Tage, solange bis Sie keine Läuse mehr finden.

Wer eine dickblättrige Orchidee, wie zum Beispiel Phalaenopsis, behandeln möchte, kann der Wasser-Seifen-Lauge noch einen Teelöffel Spiritus oder zwei Esslöffel Öl hinzufügen. Dünnblättrige Orchideen vertragen Spiritus oder Öl hingegen nicht besonders gut. Ihre Blätter können sich in Folge einer Behandlung mit einem Öl- oder spiritushaltigen Gemisch gelb verfärben und abfallen.

Ein anderes Anti-Blattlaus-Mittel, das auch schon Urgroßmutter kannte, ist Farnkraut. Lassen Sie hundert Gramm frische oder zehn Gramm getrocknete Farnkrautblätter für 24 Stunden in einem Liter Wasser ziehen bevor Sie das ganze aufkochen und eine halbe Stunde köcheln lassen. Nach dem Abkühlen kann der Sud abgesiebt und mit Hilfe einer Sprühflasche oder einem Tuch auf die Orchidee aufgetragen werden.

biologische Bekämpfungsmaßnahmen

Im Reich der Insekten haben Blattläuse natürliche Feinde, die Blattläuse fressen oder vernichten, indem sie ihre Eier in die Läuse legen. Sie leisten für uns gute Dienste, daher nennt man sie Nützlinge. Wenn man diese auf einer befallenen Pflanze aussetzt, machen sie sich bereitwillig daran, die Läuse auszumerzen. Für die Orchidee ist diese Methode die stressfreieste.

Wer Nützlinge gegen Blattläuse einsetzen will, kann sich im Fachhandel Schlupfwespen, australische Marienkäfer oder Florfliegen bestellen. Sobald die helfenden Insekten auf der Orchidee keine Blattläuse mehr finden, werden sie wieder unbemerkt verschwinden, vorausgesetzt, sie wurden nicht auf einer Orchidee ausgesetzt, die in einem Gewächshaus oder Terrarium steht. Natürlich besteht das Risiko, dass die Nützlinge abwandern, bevor sie die Orchidee von den Schädlingen befreit haben. Doch wer im Kampf gegen Blattläuse ihre natürlichen Feinde rekrutiert, muss voll auf sie vertrauen. Das bedeutet auch, auf andere Bekämpfungsmaßnahmen zu verzichten, da sie den Nützlingen ebenso wie den Blattläusen schaden. Wer das nicht möchte, sollte zu sogenannten integrierbaren Pflanzenschutzmitteln greifen. Dazu gehören zum Beispiel Pirimicarb, Pymetrocin oder der Wirkstoff Azadirachtin, der aus den Samen des indischen Neem-Baums gewonnen wird. Diese Stoffe versprechen, nur eine geringe Auswirkung auf Nützlinge zu haben.

chemische Bekämpfungsmaßnahmen

Zu chemischen Präparaten zurückzugreifen, sollte immer die ultima ration sein, wenn keine Hausmittel mehr helfen. Sie müssen mit Vorsicht und immer genau nach Herstellerangaben eingesetzt werden. Im Gegensatz zu Hausmitteln enthalten sie nämlich oft Stoffe, die umwelt- oder gesundheitsschädlich sein können.

Viele Mittel, die über das Substrat ausgebracht werden, enthalten Dünger, um die geschwächte Pflanze mit Nährstoffen zu versorgen. Da Orchideen allerdings sehr empfindlich auf Überdüngung reagieren, dürfen für Sie nur solche Mittel verwenden, die speziell für Orchideen geeignet sind. Bedenken Sie außerdem, dass Präparate zum Aufsprühen oft Öl-haltig sind, und deswegen für dünnblättrige Orchideen nicht so gut verträglich sind.

Sie haben die Wahl zwischen Wirkstoffen, die direkt auf die Schädlinge wirken und solchen, die systemisch funktionieren. Wer sich für letztere entscheidet, muss geduldig sein. Es dauert etwa drei bis fünf Tage, bis die Orchidee den Wirkstoff über Wurzeln oder Blätter aufgenommen, im ganzen Organismus verteilt und schließlich über den Pflanzensaft an die Blattläuse weitergegeben hat. Solche Präparate sind aber sehr gründlich, denn sie erwischen auch jede noch so gut versteckte Laus.

Vorbeugung

Damit sich Blattläuse gar nicht erst ansiedeln, sollten Sie für eine hohe Luftfeuchtigkeit sorgen. Das hilft übrigens auch gegen viele andere Schädlinge. Untersuchen Sie die Orchidee besonders im Winter auf Schädlingsbefall, denn trockene Heizungsluft macht Ihre Orchideen anfällig für Blattläuse. Lüften Sie regelmäßig und stellen sie mehrere Orchideen nicht zu dicht zusammen. Wenn Luft zwischen den Blättern gut zirkulieren kann, mindert es das Risiko für Schädlingsbefall. Achten Sie insgesamt darauf, die Orchidee regelmäßig zu düngen und ausreichend zu gießen. Geht es Ihrer Orchidee gut, ist sie gegen Schädlinge widerstandsfähiger.


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Schnecken auf der Orchidee - Was gegen Schnecken auf Orchideen tun?

typische Symptome & Erkennen der Schädlinge

Wer seine Orchidee im Sommer ins Freie stellt, setzt sie der Gefahr aus, von hungrigen Schnecken angeknabbert zu werden. Vermutlich suchen Sie für Ihre Orchidee auf der Terrasse einen Standort ohne direktes Sonnenlicht mit möglichst hoher Luftfeuchte. Blöd, dass sich auch Schnecken gern in schattigen, feuchten Arealen tummeln, weil sie sonst schnell austrockenen würden.

Wenn dann Fraßspuren an Blättern, Blüten, Bulben oder Wurzeln auftreten, ist das meist ein Zeichen dafür, dass die Weichtiere Ihre Orchidee als exotischen Leckerbissen entdeckt haben. Wenn Sie Ihre Orchidee genauer unter die Lupe nehmen, finden Sie sicher auch Schleimspuren, welche die Schnecken dann eindeutig als Übeltäter überführen.

Orchideen schmecken sowohl Nacktschnecken als auch solchen mit Häuschen. Mit ihren sägeblattartigen Raspelzungen fräsen sie das Pflanzengewebe ab, zunächst nur oberflächlich, später entstehen richtige Löcher. Dicke Blätter fressen sie meist von der Unterseite an, sodass man den Befall mitunter erst spät bemerkt. Wenn die angefressenen Stellen vernarben, dann verkorken sie irgendwann und es bilden sich unschöne braune, trockene Stellen.

Selten erwischt man die Übeltäter auf frischer Tat. Sie verstecken sich im groben Substrat, im Übertopf oder unter den Blättern, also dort wo es schön schattig und feucht bleibt. Erst in der Nacht kommen sie hervor, um sich über die Pflanze herzumachen.

Auch geringe Fraßschäden können einer Orchidee sehr zu schaffen machen, denn jede Wunde ist eine Eintrittsstelle für Pilze. Außerdem übertragen einige Schneckenarten Viren, sodass es infolge von Schneckenfraß manchmal zu Virusinfektionen kommen kann.

Behandlung

Hausmittel gegen Schnecken

Bevor Sie zu chemischen Waffen greifen, können Sie versuchen, die Schädlinge einfach abzusammeln. Abends oder nachts, wenn die Schnecken hervorkommen, sind Ihre Chancen, sie ausfindig zu machen, am besten. Kontrollieren Sie nicht nur die Orchidee selbst, sondern auch das Substrat und den Übertopf. Ein Trick, die Schädlinge hervorzulocken, ist es, am frühen Abend auf dem Substrat Gurkenscheiben zu verteilen. Gedulden Sie sich ein paar Stunden und kontrollieren sie dann, ob der Leckerbissen die Schnecken hervorgelockt hat. Wenn Sie das ein paar Tage lang – jeweils mit einer frischen Gurkenscheibe – wiederholen, werden Sie die Schneckenplage im Handumdrehen ganz ohne Chemie los. Ergreifen Sie gleichzeitig vorbeugende Maßnahmen, um erneuten Befall zu verhindern, dann hat sich das Problem schnell erledigt.

chemische Bekämpfungsmaßnahmen

Um gegen gefräßige Schnecken vorzugehen, kann man zum Beispiel Schneckenkorn auf dem Substrat ausbringen. Es gibt Stoffe an das Substrat ab, die für Schnecken giftig sind. Kriechen die Weichtiere darüber, verenden sie. Wer die Applikation über das Gießwasser bevorzugt, wird im Handel ebenfalls fündig.

Wirksame Präparate enthalten zum Beispiel Metaldehyd, Methiocarb oder Eisen-III-Phosphat. Diese Stoffe haben unterschiedliche Wirkmechanismen und Vorteile.

Nach der Ausbringung von Eisen-III-Phosphat entstehen keine umweltschädlichen Abbauprodukte. Metaldehyd-haltige Produkte wirken nach der Ausbringung besonders langfristig. Methiocarb hingegen hat den Vorteil, nicht nur Schnecken selbst, sondern auch ihre Eier zu vernichten. Außerdem wirkt es auch schon bei niedrigeren Temperaturen zuverlässig, ein Vorteil, den Sie bedenken sollten, wenn die Temperaturen nachts unter 20°C fallen.

Beachten Sie, dass das Substrat feucht sein muss, damit die Präparate die gewünschte Wirkung erzielen.

Vorbeugung

Besonders wenn die Orchidee auf dem Boden steht, ist das Risiko für Schneckenfraß hoch. Die Orchidee in einer Hängeampel aufzuhängen, schützt sie sicher vor diesen Schädlingen. Die Orchidee auf einen erhöhten Platz, wie zum Beispiel einen Tisch, zu stellen, ist aber auch schon eine gute Maßnahme. Um es Schnecken zusätzlich zu erschweren, hilft es, die Tischbeine mit einem rauen Material zu umwickeln. Dafür eignet sich zum Beispiel Sackleinen-Stoff oder Schmirgelpapier. Zwar lassen sich mit einer hohen Schleimproduktion so manche Hindernisse überwinden. Doch je rauer der Untergrund und je länger der beschwerliche Weg, desto unwahrscheinlicher ist es, dass eine Schnecke diese Strecke auf sich nimmt.

Eine andere Möglichkeit, Schnecken von Orchideen fernzuhalten, ist es, die Pflanze in eine mit Sand oder, noch besser, in eine mit Wasser gefüllte Schale zu setzen. Schon ein Wassergraben von etwa fünf Zentimetern ist für Schnecken eine unüberwindbare Hürde. Stellen Sie die Orchidee unbedingt mitsamt Übertopf in die Schale! Haben Substrat und Wurzeln Kontakt zum Wasser, leidet die Orchidee unter der Staunässe und wird eingehen. Bedenken Sie auch, dass das Wasser regelmäßig, an heißen Sommertagen mitunter täglich, nachgefüllt werden muss, weil es rasch verdunstet. In einer Schale mit Wasser zu stehen, kommt ihrer Orchidee übrigens doppelt zugute. Wenn das Wasser verdunstet, macht es die Luft in direkter Umgebung der Orchidee feuchter. Perfekte Bedingungen für die tropische Schönheit!


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Thripse - 1-3mm kleine schwarz-braune Schädlinge

Typische Symptome & Erkennen der Schädlinge

Thripse sind winzig kleine schwarz-braune Schädlinge mit einem länglichen Körper von gerade mal ein bis drei Milli¬metern Länge. Mit einer Lupe kann man ihre gefransten Flügel und die kleinen Haft¬blasen an den Füßchen erkennen, wegen der sie auch „Fransenflügler“ oder „Blasenfüßler“ genannt werden. An den glatten Blättern trotzen sie mithilfe ihrer Haftblasen der Schwerkraft, daher sucht man sie am besten an der Blattunterseite, manchmal sind sie auch an Blüten zu finden.

Um sich zu vermehren, legen sie ihre Eier mit einem sogenannten Legebohrer in die Pflanzenteile hinein. Die ungeflügelten, gelblich-weißen Larven sowie auch Thripse im ausgewachsenen Stadium besitzen stechend-saugende Mundwerkzeuge, mit denen sie ins Pflanzengewebe stechen und den nahrhaften Zellsaft saugen. Luft, die dabei ins Gewebe eindringt, lässt die Einstichstellen wie weißlich-silbrig glänzende Pünktchen erscheinen. Bei starkem Befallen sehen die Blätter gesprenkelt und fleckig aus. Das ist nicht nur unschön, die Einstichstellen bieten auch eine Eintrittspforte für Krank¬heits¬erreger. Machen sich Pilze in den Einstichstellen breit, verfärben sie sich bräunlich-schwarz. Findet man dunkle Pünktchen, handelt es sich meist aber nur um die Hinterlassenschaften der Schädlinge selbst.

Am liebsten besiedeln Thripse hartlaubige Orchideen, wie zum Beispiel die Gattung Cattleya oder Phalaenopsis, aber auch andere Arten sind nicht gefeit. Thripsbefall muss umgehend behandelt werden, denn das Stechen und Saugen der Schädlinge greift das Gewebe an und schwächt die Orchidee. Die befallenen Blätter leisten weniger Photosynthese, sie erscheinen dann heller oder gar braun verfärbt und können komplett absterben. Junge Triebe werden geschädigt, können nicht gedeihen oder wachsen deformiert. Blüten bekommen unschöne hellbraune Ränder und Knospen werden in ihrer Entwicklung gehemmt und können abfallen. Als Folge eines Thipsbefalls können Orchideen an Viruserkrankungen leiden, die von den Schädlingen übertragen werden. Im schlimmsten Fall kann eine Orchidee durch einen Thripsbefall eingehen.

Behandlung

Da Thripse mit bloßem Auge schwer auszumachen sind, erkennen Orchideenbesitzer einen Befall oft erst spät. Als Allererstes sollten Sie die befallene Orchidee von anderen Pflanzen isolieren, indem Sie sie auf eine Fensterbank ohne Nachbarpflanzen stellen. Da Thripse flugfähig sind, kann sich der Befall nämlich schnell auf andere Pflanzen ausbreiten. Sind Blüten befallen, müssen sie wohl oder übel abgeknipst werden, da sich die Schädlinge in ihnen gut verstecken können. Ohnehin überstehen Blüten die Behandlung oft nicht unbeschadet. Um sich zu verpuppen, lassen sich Thrips-Larven von den Blättern herabfallen, um sich in der Erde zum ausgewachsenen Stadium zu entwickeln. Um den Befall ganz und gar zu bekämpfen, müssen Sie Ihre Orchidee daher umtopfen oder zumindest die obere Substratschicht gründlich erneuern.

Hausmittel

Entdeckt man den Schädling früh, kann man ihn einfach loswerden, indem man die Blätter einige Male im Abstand von zwei bis drei Tagen mit einer Seifenlauge abwischt. Mischen Sie dafür etwa 15 g reine Kali-Seife ohne Zusätze mit einem Liter lauwarmem Wasser. Wenn diese Methode bei größeren Pflanzen zu umständlich ist, können Sie die Orchidee auch mit einer Emulsion aus vier Esslöffeln Öl, einem Spritzer Spülmittel und zwei Litern Wasser besprühen. Auch wenn hier nur eine kleine Menge Öl eingesetzt wird, sind die Behandlungspausen zwischen den Anwendungen äußerst wichtig, um die Blattporen nicht zu verstopfen. Wer rein natürliche Wirkstoffe bevorzugt, kann Thripsen auch mit einem Knoblauch-Brennnessel-Sud den Garaus machen. Dazu lassen Sie 500 Gramm Brennnesseln und 150 Gramm frisch gepressten Knoblauch über Nacht in zwei Litern warmem Wasser ziehen, gießen den Sud am nächsten Tag ab und behandeln die Blätter der Pflanze damit alle paar Tage.

Ist der Befall schon fortgeschritten, tummeln sich so viele Schädlinge auf der Pflanze, dass Sie mit dieser Methode kaum alle erwischen können. Jetzt sollten Sie die ganze Orchidee über der Duschwanne mit lauwarmem Wasser gründlich abbrausen, um die lästigen Biester fortzuspülen. Es ist ratsam, den Topf vorher mit einer Plastiktüte zu verpacken, um zu verhindern, dass einzelne Thripse bei der Prozedur ins Substrat gelangen und die Orchidee erneut befallen.

biologische Bekämpfungsmaßnahmen

Um Thripse loszuwerden, können Sie sich ihre natürlichen Fressfeinde zu Hilfe holen. Florfliegenlarven, räuberische Blumenwanzen und gefräßige Raubmilben der Art Amblyseius cucumeris vertilgen unzählige Thrips¬-Larven. Sie können auch vorbeugend auf Orchideen ausgesetzt werden und sind nicht besonders wählerisch was den Speiseplan angeht. Eine Bekämpfung mit Fressfeinden funktioniert allerdings nur, wenn die Orchidee im Innenraum steht und sich die Nützlinge rundum wohl fühlen. Sorgen Sie also für die optimale Temperatur und Luftfeuchtigkeit, die der Verkäufer empfiehlt. Haben Sie Nützlinge einmal auf der Pflanze ausgesetzt, sollten Sie außerdem auf andere Bekämpfungs¬ma߬nahmen verzichten, denn diese schaden gleichermaßen Schädlingen wie Nützlingen.

chemische Bekämpfungsmaßnahmen

Wenn Hausmittel und Nützlinge nicht mehr helfen, kann man zu chemischen Insektiziden greifen.

Einige Präparate zum Aufsprühen wirken unmittelbar und erzielen somit einen schnellen Effekt. Andere Sprays, Granulate oder Stäbchen wirken hingegen systemisch. Das heißt, dass der Wirkstoff zunächst über Wurzeln oder Blätter in den pflanzlichen Organismus gelangt und die Schädlinge ihn schließlich über den Pflanzensaft aufnehmen.

Wer sich für den Einsatz chemischer Gifte entscheidet, muss in jedem Fall die Anwendungshinweise des Präparates genau beachten, denn die Mittel können der Pflanze bei unsachgemäßem Einsatz schaden. Mittel zum Aufsprühen sind oft öl-haltig und können besonders bei dünnblättrigen Orchideen die Spaltöffnungen an der Blattunterseite verschmieren, wenn sie zu großzügig eingesetzt werden. Granulate oder Stäbchen sind einfach in der Anwendung, eignen sich aber eher für robuste Hybridsorten, denn sie enthalten neben dem Insektizid meist Dünger. Dieser versorgt die Pflanze zwar mit wertvollen Nährstoffen, allerdings reagieren Orchideen, besonders Natursorten, empfindlich auf eine zu hohe Konzentration an Düngersalzen im Boden.

Vorbeugung

Thripse fühlen sich bei trockener und warmer Luft ausgesprochen wohl. Um einen die Schädlinge zu entdecken bevor sie zur Plage werden, sollten Orchideenbesitzer daher besonders während der Heizperiode und an sehr heißen Sommertagen regelmäßig die Blattunterseiten kontrollieren. Um einem Befall vorzubeugen, hilft es, die Orchidee regelmäßig zu besprühen und Wasserschalen auf der Fensterbank aufzustellen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Das schreckt nicht nur Schädlinge aller Art ab, sondern macht die Orchidee gleichzeitig widerstandsfähiger.

Das Neem-Öl, ein natürliches Pflanzenschutzmittel, das aus den Samen des indischen Neem-Baums gewonnen wird, kann übrigens verhindern, dass Thripse auf andere Zimmerpflanzen übersiedeln. Es lässt sich gut mit einem Wattstäbchen auf die Triebe von gefährdeten Pflanzen auftupfen, die dann für Thripse unappetitlich riechen und gemieden werden. Haben sich die lästigen Tierchen aber erst mal ausgebreitet, reicht Neem-Öl allein oft nicht mehr aus, um sie wieder loszuwerden.

Mit Hilfe von blauen Leimtafeln, die ins Substrat gesteckt werden, können Sie im Auge behalten, ob sich an der Orchidee Thripse breit gemacht haben und wie stark der Befall womöglich ist. Wie Motten ins Licht, fliegen Thripse zu der blauen Farbe der klebrigen Tafeln, an denen sie gnadenlos hängen bleiben. Mit Leimtafeln allein lässt sich ein Befall aber nicht vollständig in den Griff zu bekommen. Thripse vermehren sich zu schnell und die ungeflügelten Larven können damit nicht gefangen werden. Als unterstützende Maßnahme für eine Behandlung oder um einen Befall im Blick zu behalten eignen sie sich aber sehr gut.


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Wollläuse erkennen und behandeln

Typische Symptome & Erkennen der Schädlinge

Wollläuse werden auch Schmierläuse genannt und gehören zu den Schildläusen. Sie sind aber nicht wie andere Vertreter der Familie mit einem deckelartigen Schild bedeckt. Unter der Lupe betrachtet lassen sich Dornen erkennen, die den Körperrand säumen, zudem sind sie über und über mit mehligen Wachsfäden bedeckt. Mit bloßem Auge sieht es so aus, als hätten sie eine wollartige Behaarung. Ihr Wachssekret hinterlassen sie überall dort, wo sie waren, sodass nicht nur sie selbst, sondern auch die Blätter bald scheinbar mit kleinen Wattebäuschen betupft sind. Zusätzlich scheiden sie wie Blattläuse Honigtau aus, der die ganze Pflanze klebrig und schmierig macht. Schwarze Flecken an ihrer Orchidee, deuten auf einen schwarzen Rußpilz hin. Er befällt Orchideen manchmal als Folge eines Wolllausbefalls, denn er gedeiht gut auf dem zuckrigen Honigtau.

Besonders gerne mögen Wollläuse dickblättrige Orchideen wie Phalaenopsis oder Cattleya.

Haben es sich die kleinen Insekten erstmal gemütlich gemacht, findet man sie überall an der Orchidee: unter und auf den Blättern, an den Stielen und an den Blütenblättern. Gerne verstecken sie sich auch in den Blattachseln, also am Übergang zwischen Blatt und Stängel. Nehmen Sie auch den Topf unter die Lupe: Entdecken Sie an der Innenseite weiße Ablagerungen, handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Wolllausbefall.

Wollläuse stechen in das Leitgewebe der Orchidee und saugen den nährstoffreichen Pflanzensaft. Ihr Speichel enthält zudem Stoffe, die einer befallenen Pflanze zusätzlich zu schaffen machen. Das alles schwächt die Orchidee, ganz besonders bei starkem Befall, wenn hunderte Läuse an der Pflanze saugen. Infolgedessen können sich Blätter gelb färben, verschrumpeln und abfallen. Bei besonders schlimmem Befall, wächst die Pflanze nicht mehr und kann eingehen. Daher ist es wichtig, umgehend etwas zu unternehmen.

Behandlung

Zuallererst muss sie befallene Pflanze isoliert werden, denn Wollläuse breiten sich schnell auf umstehende Pflanzen aus.

Sie sind ausgesprochen hartnäckige Schädlinge. Wer sie dauerhaft loswerden will, muss

dranbleiben. Egal ob man sich für ein Hausmittel, eine biologische oder chemische Waffe entscheidet: eine einmalige Bekämpfungsmaßnahme nicht ausreichend.

Befallene Blüten schneiden Sie am besten umgehend ab, denn sie sind nur schwer von den Schädlingen zu befreien. Die Läuse können sich in ihnen wunderbar verstecken und sie überstehen die Bekämpfungsmaßnahmen selten unbeschadet.

Es lohnt sich, zunächst zu versuchen, die Schädlinge mit Wasser abzuspülen. Verpacken Sie den Topf mit einer Plastiktüte und brausen Sie die gesamte Pflanze gründlich mit lauwarmem Wasser ab. Um die Schädlinge möglichst effektiv abzulösen, sollte der Wasserstrahl so stark wie möglich sein, ohne der Pflanze Schaden zuzufügen. Grundsätzlich gilt: Orchideen mit dicken fleischigen Blättern halten einen höheren Wasserdruck aus als solche mit zarten Blättern. Am einfachsten ist die Bekämpfung, wenn sich junge Wollläuse (in einem frühen Entwicklungsstadium) auf der Pflanze befinden, denn sie haben noch keine stark ausgeprägte Wachsschicht und sind somit leichter loszuwerden.

Hausmittel

Im Frühstadium eines Befalls können Hausmittel wirksam gegen Wollläuse sein. Eine bewährte Methode ist es, ein Tuch mit Brennspiritus zu tränken und die Blätter damit abzuwischen. Verwenden Sie ein Wattestäbchen, um auch die Läuse zu erwischen, die sich in den Blattachseln verkriechen. Geben Sie dann ein bis zwei Esslöffel Schmierseife und einen Spritzer Spiritus in einen Liter Wasser und besprühen Sie die Pflanze damit alle zwei Tage bis alle Wollläuse verschwunden sind. Bei dickblättrigen Orchideen können Sie alternativ auch ein Gemisch aus einem Liter Wasser, zwei Esslöffeln Öl und einem Spritzer Spülmittel verwenden. Um sicherzustellen, dass nirgends eine Wolllaus zurückbleibt, die einen erneuten Befall verursachen kann, topfen Sie die Orchidee anschließend um. Entfernen Sie gründlich das alte Substrat, spülen Sie die Wurzeln mit klarem Wasser ab und setzen Sie die Orchidee in einen neuen Pflanztopf und einen neuen Übertopf.

biologische Bekämpfungsmaßnahmen

Ist der Befall noch nicht zu weit fortgeschritten, können die natürlichen Feinde der Wollläuse bei der Bekämpfung helfen: Schlupfwespen, australische Marienkäfer und Florfliegen- beziehungsweise Schwebfliegenlarven. Schlupfwespen parasitieren Wollläuse, indem sie ihre Eier in ihnen ablegen. Die übrigen sind Räuberinsekten, denen Wollläuse herrlich schmecken.

Biologische Bekämpfungsmaßnahmen funktionieren besonders dann gut, wenn Orchideen in Terrarien oder Gewächshäusern kultiviert werden. Hier ist die Wahrscheinlichkeit besonders hoch, dass sich die Wege von Laus und Feind treffen, außerdem sind die Fressfeinde und Parasiten dann aktiver.

Wer Nützlinge einsetzt, sollte wissen, dass sie jeweils spezifische Wolllausarten bevorzugen. Je nachdem mit welcher Wolllausart man es zu tun hat, könnte es also sein, dass die Bekämpfung erfolglos bleibt.

chemische Bekämpfungsmaßnahmen

Ist der Befall bereits fortgeschritten, lassen sich mit Hausmitteln meist keine Erfolge mehr erzielen, nun können chemische Pflanzenschutzmittel Abhilfe schaffen. Ein natürlicher Wirkstoff, der sich bewährt hat, ist Niemöl aus den Samen des indischen Niembaums, das nach Zwiebeln, Knoblauch und Schwefel riecht. Dieser und andere Wirkstoffe wie zum Beispiel Imidacloprid, Thiacloprid oder Methiocarb kommen in systemischen Mittel zum Einsatz. Systemische Mittel wirken nicht nur direkt auf die Läuse, sondern werden über Granulate oder Stäbchen nach und nach an das Substrat abgegeben und von der Pflanze aufgenommen oder mit einem Spray direkt auf die Pflanze appliziert. Saugen die Wollläuse den Pflanzensaft, nehmen sie die Wirkstoffe auf und verenden daran. Dieser Mechanismus wirkt erst nach ein paar Tagen, ist aber sehr gründlich, da sich keine Wolllaus entziehen kann.

Es sind auch Pflanzenschutzmittel zum Aufsprühen erhältlich. Diese sollten allerdings bei Orchideen mit dünnen zarten Blättern mit Vorsicht eingesetzt werden, da sie meist Öle enthalten, die den Blättern schaden können.

Vorbeugung

Wer Wollläuse an seiner Orchidee findet, hat diese wahrscheinlich schon aus dem Gartencenter mitgebracht. Untersuchen Sie jede Pflanze vor dem Kauf gut und stellen Sie sicher, keine blinden Passagiere mit nach Hause zu bringen.

Wer gerade erfolgreich eine Wolllausbesiedlung abgewehrt hat, kann, um einen erneuten Befall zu verhindern, vor allem eins tun: Die Orchidee richtig pflegen. Denn besonders gestresste Pflanzen sind anfällig für Schädlinge. Das bedeutet konkret, dass ein heller Standort, hohe Luftfeuchtigkeit und regelmäßiges Düngen langfristig nicht nur dafür sorgen, dass die Pflanze gesund und schön, sondern auch schädlingsfrei bleibt. Übrigens sollten Sie besonders im Winter, wenn trockene Raumluft die Orchideen stresst sowie kurz vor und während der Blühzeitzeit auf Wollläuse achten. Zu diesem Zeitpunkt sind Orchideen anfälliger für Schädlinge.


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Spinnmilben erkennen und behandeln

Typische Symptome & Erkennen der Schädlinge

Ist eine Orchidee von Spinnmilben befallen, findet man zumeist als erstes ihre weißlichen hauchfeinen Gespinste, in denen sie Schutz suchen. Um die winzigen Tierchen selbst zu entdecken muss man genau hinsehen, sie sind nur zwischen 0,1 und 0,8 Millimetern groß und tummeln sich gern an der Blattunterseite. Sie haben einen grünlichen, manchmal rötlichen oder rotbraunen Körper und besitzen im Larvenstadium sechs und im adulten Stadium acht Beine. Um an den nahrhaften Pflanzensaft zu kommen, stechen sie bis zu zwanzig Mal pro Minute ins das Blattgewebe und sondern dabei einen Verdauungssaft ab. Dieser löst die Zellen auf, sodass die Milben den Pflanzensaft mit ihrem Stechrüssel aufsaugen können. Das Stechen hinterlässt auf den Blättern hellgelbe Pünktchen und einen silbrigen Glanz. Bei fortgeschrittenem Befall verfärben sich die Blätter dunkelbraun und fallen ab. Wenn man jetzt nicht handelt, ist das Überleben der gesamten Pflanze gefährdet.

Behandlung

Um zu verhindern, dass sich die Milben auf weitere Pflanzen ausbreiten, sollte eine befallene Orchidee umgehend unter Quarantäne gestellt werden. Dazu platziert man sie auf einer anderen Fensterbank, besser noch, man bringt in einen nicht zu warmen Raum mit hoher Luftfeuchte, in dem sich keine weiteren Zimmerpflanzen befinden.

Hausmittel

Bei leichtem Befall lassen sich Spinnmilben meist mit Wasser abspülen. Schützen sie Topf und Substrat mit einer Plastiktüte und brausen die ganze Pflanze gründlich mit möglichst kräftigem Strahl ab, ohne die Blätter zu verletzen. Es ist kaum möglich alle Milben auf einmal abzuspülen, wiederholen sie dieses Vorgehen daher alle paar Tage.

Spinnmilben hassen feuchte Luft. Die einfachste Methode, sie loszuwerden ist daher, die Orchidee mit einer Plastiktüte zu überziehen, um die Luftfeuchte zwischen den Blättern zu erhöhen. Um den Gasaustausch für die Photosynthese sicherzustellen, muss die Tüte nach unten hin offen bleiben.

biologische Bekämpfungsmaßnahmen

Raubmilben, wie zum Beispiel Phytoseiulus persimilis, sind die natürlichen Fressfeinde der Spinnmilben. Wer sie zur Bekämpfung einsetzen möchte, sollte für eine Luftfeuchte von mindestens 75 Prozent und warme Temperaturen von etwa 25 Grad Celsius sorgen. Auch Raubkäfer, Florfliegen und Marienkäfer können Spinnmilben den Garaus machen, jedoch funktioniert das nur dann wirklich gut, wenn die Orchidee in einem Gewächshaus kultiviert wird. Hier können die Insekten nicht unbemerkt abwandern und Bedingungen erzeugt werden, bei denen optimal sie arbeiten.

chemische Bekämpfungsmaßnahmen

Möchten Sie den Milben mit chemischen Pflanzenschutzmitteln zu Leibe rücken, greifen Sie am besten zu Präparaten mit dem natürlich gewonnenen Niemöl. Abgesehen davon haben sich Akarizide, also Milbenbekämpfungsmittel, mit den Wirkstoffen Methiocarb und Thiacloprid bewährt. Achten Sie in jedem Fall darauf, dass die Präparate für Nützlinge wie Florfliegen und Bienen verträglich sind und verwenden sie sie nur so oft wie unbedingt nötig, denn Spinnmilben entwickeln sehr schnell Resistenzen. Ist die Orchidee eigegangen, muss sie in jedem Fall im Biomüll statt auf dem Kompost entsorgt werden, sonst finden die Milben schnell wieder ihren Weg auf andere Pflanzen.

Vorbeugung

Es ist ratsam, die Orchidee vor dem Kauf auf Schädlinge zu untersuchen, denn nicht selten schleppt man sich die kleinen Biester aus dem Gartencenter ein. Dass Spinnmilben den Weg auf die heimischen Zimmerpflanzen finden, lässt sich leider kaum vermeiden, da die winzigen Tierchen einfach vom Wind von Pflanze zu Pflanze getragen werden. Im warmen Wohnzimmer vermehren sie sich dann rasant.

Was Spinnmilben überhaupt nicht vertragen, ist hohe Luftfeuchtigkeit. Wer seine Orchidee, die ja das tropisch-feuchte Klima liebt, regelmäßig besprüht, tut ihr also gleich einen doppelten Gefallen. Grundsätzlich ist eine gesunde Pflanze robuster und hält einem starken Befall länger Stand bevor sie eingeht. Leider hilft das Besprühen der Orchidee nicht gegen alle Arten. Entwickelt sich trotz regelmäßigem Besprühen eine Spinnmilbenplage, hat man es womöglich mit der Orchideen-Spinnmilbe Tenuipalpus pacificusan zu tun, die sich ebenso wie die Orchidee bei tropisch-feuchtem Klima wohlfühlt. Sie tritt aber eher selten auf und hinterlässt übrigens auch keine Gespinste.


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Pilze bei Orchideen - Symptome & Erkennen der Schwarzfleckenkrankheit

Symptome & Erkennen der Schädlinge

Wenn Orchideen von Pilzen befallen werden, handelt es sich in den meisten Fällen um die Schwarzfleckenkrankheit. Sie äußert sich durch zahlreiche braun-schwarze Flecken auf den Blättern und Stängeln. Wenn ein weißlich grauer Belag die Blätter überzieht, hat sich Grauschimmel breitgemacht. Vanda und Ascocenda befällt manchmal die sogenannte Stammfäule, die auch Thai disease genannt wird. Ein gemeiner Pilz, der von unten über die Leitbahnen im Stängel nach oben aufsteigt und sich nicht an der Oberfläche in Form von Flecken zeigt. Daher ist es oft schon zu spät, wenn er bemerkt wird. Erkennbare Symptome der Thai disease sind Blattabwurf und Wurzelbildung in den oberen Pflanzenteilen.

Pilze schleppt man sich leider manchmal schon beim Kauf ein, aber auch Pflegefehler können die Ursache einer Pilzerkrankung bei Orchideen sein. Wie man typische Pflegefehler verhindert, lesen Sie unter „Vorbeugung“. Auch infolge eines Schädlingsbefalls können Pilze in die Pflanze eindringen. Blattläuse, Spinnmilben und Co. stechen mit ihren Mundwerkzeugen ins Pflanzengewebe und hinterlassen winzig kleine Wunden, die für umherfliegende Pilzsporen prima Eintrittspforten sind. Im Gewebe keimen die Sporen und der heranwachsende Pilz breitet sich zunächst unsichtbar im Gewebe aus. Wird er sichtbar, hat sich schon ein weit verzweigtes Myzel gebildet. Daher ist sofortiges Einschreiten angesagt, wenn sich Anzeichen einer Pilzinfektion zeigen.

Behandlung

Im Frühstadium lassen sich Pilzerkrankungen bei einer Orchidee noch recht gut behandeln. Wichtig ist, die betroffene Pflanze unter Quarantäne zu stellen, um zu verhindern, dass sich der Pilz auf weitere Zimmerpflanzen ausbreitet. Stellen Sie die erkrankte Orchidee auf eine andere Fensterbank, am besten sogar in ein anderes Zimmer.

Um Pilze auszumerzen, ist rabiates Vorgehen gefragt. Schneiden Sie Blätter, Blüten und Stängel, die Flecken zeigen, ab. Es ist wichtig, dabei ein sehr scharfes und desinfiziertes Messer zu verwenden, sonst riskieren Sie, mit der Klinge über die entstandene Wunde neue Pilzsporen einzutragen. Um das Messer fachgerecht zu desinfizieren, können Sie es entweder durch eine Kerzenflamme ziehen oder in siebzigprozentigen Alkohol tauchen. Schneiden Sie die zu entfernenden Pflanzenteile direkt an der Basis ab, damit eine glatte Fläche ohne Stummel zurückbleibt.

Eine Vanda oder Ascocenda, die unter Stammfäule leidet, bildet oft sogenannte Kopfstecklinge im oberen Bereich aus, also dort, wo sich der Pilz womöglich noch nicht ausgebreitet hat. Trennen Sie die Kopfstecklinge mit einem sterilen Messer ab und bewurzeln Sie sie in Wasser. Die Stecklinge können Sie weiter kultivieren, die erkrankte Pflanze selbst ist höchstwahrscheinlich nicht mehr zu retten.

Hausmittel

Als erste Hilfe bei Pilzbefall können Sie die dunklen Flecken mit Holzkohlepulver oder Zimt bestäuben. Noch einfacher ist es, den Zimt in Wasser zu verrühren (ein Teelöffel auf eine Tasse Wasser) und diese Mischung mit einem Pinsel auf die betroffenen Pflanzenteile aufzutragen. Alternativ können Sie das Ganze in einen Zerstäuber füllen und die zu behandelnde Orchidee mit der Zimt-Wasser-Mischung besprühen. Wiederholen Sie die Behandlung etwa zweimal pro Woche über mehrere Wochen hinweg.

Auch Knoblauch ist ein wirksames Hausmittel gegen Pilzbefall. Übergießen Sie fünf zerdrückte Knoblauchzehen mit einem halben Liter gerade nicht mehr kochendem Wasser und lassen sie das Ganze für ein paar Stunden oder über Nacht ziehen. Sieben Sie die Knoblauchreste ab und besprühen Sie die Orchidee tropfnass mit dem Sud. Wer die Applikation über das Gießwasser bevorzugt, kann den Knoblauchsud mit der gleichen Menge Wasser mischen und das Orchideensubstrat einmal pro Woche darin tunken. Lagern Sie die Knoblauchmischung im Kühlschrank und verbrauchen Sie sie innerhalb von drei Tagen, damit sie die gewünschte Wirkung erzielt.

Chemische Bekämpfungsmaßnahmen

Der Einsatz von Fungiziden, also Chemikalien gegen Pilze, ist problematisch, denn eine erfolgreiche Bekämpfung gelingt nur, wenn das richtige Fungizid gegen den jeweiligen Erreger eingesetzt wird. Um welchen Pilz es sich handelt, ist aber nur schwer festzustellen. Systemische Wirkstoffe helfen gegen den Erreger der Schwarzfleckenkrankheit, der in den meisten Fällen die Ursache einer Pilzerkrankung bei Orchideen ist. Da sich Pilze im Inneren der Pflanze verbreiten, muss auch das Fungizid von der Pflanze ins Gewebe aufgenommen werden. Das dauert ein paar Tage, daher muss man sich gedulden, wenn man ein solches „systemisches“ Mittel einsetzt.

Vorbeugung

Um Pilzbefall gar nicht erst zu riskieren, sollten Sie auf eine gute Pflege achten. Jede Pflanze bildet Abwehrstoffe, doch gestresste Pflanzen sind schwach und können sich gegen Schädlinge schlecht wehren. Orchideen mögen zwar humide Umgebung, zu feucht sollte es aber nicht sein, weil dann Pilzsporen rasch keimen können. Haben Sie einen Pilzbefall gerade erfolgreich abgewendet, lohnt es sich, darüber nachzudenken, ob der Standort geeignet ist, und ob Sie eventuell zu häufig gießen und befeuchten. Besprühen Sie Ihre Orchideen nicht in den Abendstunden, damit die Feuchtigkeit im Laufe der wärmeren Tagesstunden verdunsten kann und nicht zu lange in den Blattachseln steht. Außerdem dürfen Orchideen nicht zu dicht stehen und der Raum muss ausreichend belüftet sein, da stehende, feuchte Luft Pilzwachstum begünstigt. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte 80% nicht übersteigen und in den Ruhephasen des Jahres sollten Sie die Orchidee reduziert wässern.


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Wie häufig muss ich meine Orchidee gießen ?

Sie sollten ihre Orchideenpflanze ein- bis höchstens zweimal pro Woche durchdringend gießen. Die Orchideenpflanze kann eher zu wenig als zu viel Wasser vertragen.
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Wie viel muss ich gießen ?

Man sollte den gesamten Pflanzstoff rundum mit Wasser befeuchten. Am besten gießt man bis das Wasser aus den Löchern im Topfboden herausfließt und lässt dann die Pflanzen ein paar Minuten abtropfen, bevor man sie zurück in den Übertopf oder die Schale stellt.
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Sollte ich die Blätter auch besprühen oder dürfen sie nicht nass werden ?

Die Pflanze dankt es Ihnen, wenn sie die Blätter ab und zu mit klarem Wasser besprühen. Sie kann so zusätzliche Feuchtigkeit aufnehmen und die trockene Raumluft wird in unmittelbarer Nähe der Pflanze wesentlich verbessert. Das Besprühen der Blätter ist jedoch kein Gießersatz.

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Welches Wasser kann ich zum Gießen der Orchidee nehmen, abgekochtes Wasser, Regenwasser oder reicht Leitungswasser aus ?

Natürlich können Sie reinen Gewissens das Leitungswasser in ihrer Wohnung zum Gießen verwenden, wenn Sie es abkochen oder mit einem Wasserfilter filtrieren. Am besten ist jedoch gesammeltes Regenwasser, da dies den für die Pflanze besten pH-Wert hat und sich die beigefügten Düngestoffe am besten entfalten können. Aufzumerken ist noch, dass das Wasser immer zimmerwarm auszubringen ist.
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Darf ich die Blätter ruhig mit Düngerlösung übersprühen oder trägt die Pflanze Schaden davon?


Ja, das Übersprühen mit gering dosiertem Düngerwasser ist erlaubt. Die Blätter werden nicht geschädigt.
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Sind Düngestäbchen prinzipiell geeignet für die Orchideenkultur?

Düngestäbchen führen schnell zu unerwünschten Konzentrationserhöhungen, da sie ständig im Pflanzstoff verbleiben. Besser ist es daher einen Orchideendünger in flüssiger Form zu benutzen.
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Wie häufig muss ich meine Orchidee düngen ?


Man sagt, dass Orchideen im Allgemeinen wenig Dünger benötigen. Bei jedem 2-3 Gießen der Orchidee oder anders gesagt maximal 1-2 mal im Monat können Sie den bei uns erhältlichen Orchideen- oder Tillandsiendünger beimengen.
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Kann ich meine Orchidee auf der Fensterbank stehen haben und wenn ja, welche Himmelsrichtung ?

Die Orchidee ist die ideale Pflanze für die Fensterbank. Die helle Fensterbank des warmen Wohnbereichs, ohne aggressive Sonneneinstrahlung ist der beste Platz. Vor allem Süd-, West- oder Ostfenster werden bevorzugt.
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Bei welcher Temperatur sollten meine Orchideen stehen ?


Zimmertemperatur, also zwischen 18 und 25 °C ist die ideale Temperatur für Ihre Orchideen.
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Wie viel Sonne können meine Orchideen vertragen ?

Orchideen mögen einen hellen Standort am liebsten. Jedoch kann es im Sommer vorkommen, dass die Sonneneinstrahlung zu stark wird. Die Pflanze muss dann aus der direkten Sonne genommen werden. Dies kann man erreichen, indem man generell das Fenster auf die eine oder andere Art schattiert oder die Orchidee etwas mehr im Innern des Zimmers platziert.
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Darf ich meine Orchideen im Sommer auch ins Freie stellen ?


Ja, bei warmer Witterung im Sommer können außer Paphiopedilum (Frauenschuh) und Phalaenopsis fast alle Orchideen ins Freie. Achten Sie bitte auf einen halbschattigen Standort, an dem die Pflanze keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.
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Was mache ich mit dem vertrockneten Blütenstand ?

Die abgeblühte, unansehnliche Rispe kann man recht tief abschneiden. Nur bei der Gattung Phalaenopsis gibt es eine Besonderheit. Den Phalaenopsisstiel sollte man 1/3 von oben kürzen. Er kann dann wieder austreiben und einen neuen Blütenstiel zum Vorschein bringen.
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Wie muss ich die Pflanze nach der Blütezeit düngen ?


Mit der Düngung sollten Sie so fortfahren wie bisher. Lediglich im Winter ist das Düngen zu reduzieren.
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Wann wird meine Orchidee das nächste Mal blühen und wie lange ?


Grundsätzlich blühen Orchideen einmal pro Jahr. Die Hauptblütezeit der meisten Orchideen ist im Winter bis Frühjahr. Orchideen haben eine lange Blütezeit von oft mehreren Wochen und Monaten.
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Zu welcher Jahreszeit darf ich meine Orchidee umtopfen ?


Orchideen müssen nur alle 2-3 Jahre umgetopft zu werden. Dies geschieht am besten vom Frühjahr bis Sommer, jedoch nie während der Blüte. Der Winter ist keine geeignete Jahreszeit, um eine Orchidee umzutopfen, da man den natürlichen Rythmus der Pflanze stören würde.
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Kann ich die Luftwurzeln abschneiden, so dass die Pflanze wieder in den Topf passt ?


Ja, jedoch sollten Sie möglichst wenige Wurzeln abschneiden, denn Luftwurzeln bilden sich in der Erde zu Erdwurzeln um und nützen der Pflanze. Beim Rückschnitt und dem Umtopfen sollte darauf geachtet werden, dass der Topf nur eine Nummer größer gewählt wird.
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Die Knospen gehen nicht auf bzw. fallen ab. Was habe ich falsch gemacht ?


Meistens sind hierfür kranke bzw. nicht intakte Wurzeln verantwortlich. Ein sofortiges Umtopfen wird empfohlen. Gelegentlich sind aber auch schlechte Lichtverhältnisse in den Wintermonaten die Ursache. Die nächsten Blüten werden sich danach wieder normal ausbilden.
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Die Blätter werden gelb. Was kann ich dagegen tun ?


Man sollte in diesem Fall auf die Ernährung der Pflanze achten. Es könnte jedoch auch sein, dass die Wurzeln der Pflanze nicht intakt sind. Man sollte dann so schnell wie möglich umtopfen.
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Meine Orchidee will einfach nicht blühen. Haben Sie einen Tipp für mich ?

 
Die Pflanze sollte sofort an einen anderen Standort gestellt werden. Die Veränderung bringt oft den gewünschten Blütenansatz. Auch ein Umtopfen kann hilfreich sein.
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Meine Orchidee ist verblüht, was nun?

 

Nach dem Verblühen einer Orchidee werden die biologischen Ressourcen aus dem Stängel wiederverwertet, er wird braun, trocken und fällt irgendwann ab. Erst danach wird die Orchidee einen neuen Trieb hervorbringen. Den verblühten Stängel abzuschneiden, wenn er noch grün ist, beschleunigt daher die Neutriebbildung. Wer also schnell eine neue Blüte haben möchte, sollte den Stängel schnellstens unten am Ansatz abschneiden, sobald die letzte Blüte abgefallen ist und keine weiteren Knospen mehr daran hängen. Bei Phalaenopsis empfiehlt es sich allerdings, den Blütenstängel nicht ganz unten abzuschneiden, sondern über dem dritten Auge, also über der dritten Verdickung des Blütenstiels von unten gezählt. Mit etwas Geduld und Glück sprießt daraus in den kommenden drei bis fünf Monaten ein neuer Blütenstiel. Beginnt der Stängel aber braun zu werden, lohnt sich das Warten nicht mehr, der Stiel sollte entfernt werden.

Bei Dendrobium oder Oncidium funktioniert das sogenannte Remontieren hingegen nicht, wer eine solche Orchidee besitzt, kann den verblühten Stängel sofort ganz weit unten abschneiden.

Bei dem Revolverblüher Paphiopedilum Pinocchio wäre dieses Vorgehen aber genau das Falsche. Seine Fähigkeit an demselben Blütenstiel immer und immer wieder eine neue Blüte hervorzubringen verschafft dieser Sorte ihre interessante Bezeichnung. Nachdem eine Blüte verwelkt ist, bildet die Pflanze ein kleines Stückchen neuen Blütenstiel an dem bald eine neue Knospe erscheint. In seltenen Fällen kann es gar vorkommen, dass zwei Blüten am selben Stiel gleichzeitig blühen!

Um einen neuen Stängel, Knospen und Blüten hervorzubringen benötigt die Orchidee Energie Nährstoffe. Während Sie bei Ihrer Orchidee auf die Ausbildung eines neuen Blütentriebes warten, ist es daher ratsam, häufiger zu düngen und zu wässern als in Ruhezeiten nach oben

  

was machen mit Orchideen im Winter und/oder Herbst?

 

Wenn der Herbst kommt und die Tage dunkler und kälter werden, gilt es auch bei der Orchideenpflege ein paar Dinge zu beachten, um unsere liebsten Fensterbankbewohner gesund durch den Winter zu bringen.

Wer für seine Orchidee in der lichtreichen Zeit, also in den Monaten von März bis September, auf der Fensterbank einen guten Standort gefunden hat, kann diesen auch in den Wintermonaten beibehalten. Allgemein ist der Platz im warmen Wohnzimmer direkt am Fenster gerade im Winter der geeignetste, denn jetzt ist die höchste Lichteinstrahlung für eine Orchidee grade ausreichend. Da die Sonne tief steht und häufig hinter den Wolken verborgen bleibt, besteht keine Gefahr durch Sonnenbrand oder zu große Hitze. Vielmehr kann zu geringer Lichteinfall problematisch werden, und eine Ursache dafür sein, dass die nächste Blüte ausbleibt.

Orchideen sind Dschungelbewohner und an milde Temperaturen gewöhnt. Eine weitere tückische Gefahr für Orchideen im Winter ist daher die Kälte, die draußen herrscht. Wer morgens wie gewohnt das Schlafzimmer lüftet, mag sich an den kurzen eisigen Winden die von draußen hereinkommen nicht stören. Eine Orchidee, die direkt am offenen Fenster auf der Fensterbank steht, aber schon. Ein einziger Kälteschock kann im schlimmsten Fall bewirken, dass alle Knospen oder Blüten abgeworfen werden. Dass man also am besten nicht täglich durch dasjenige Fenster lüftet, an dem die Orchidee steht, erscheint daher logisch. Besser ist es, eine Fensterbank als Standort für die Orchidee auszuwählen, an der nicht jeden Morgen kalte Luft vorbeiströmt, oder die Pflanze für die Zeit des Stoßlüftens ans andere Zimmerende zu stellen, wo sie der Kälte nicht direkt ausgesetzt ist. Ihre Kälteempfindlichkeit sollte man auch beim Transport bedenken. Wer im Winter eine Orchidee vom Blumenhändler nach Hause transportieren möchte, sollte sie gut einpacken und nur so kurz wie möglich draußen haben.

Der wohl schwerwiegendste Faktor, der Orchideen im Winter belastet, ist trockenen Heizungsluft. Gerade weil sie auf der Fensterbank meist direkt im warmen Luftstrom stehen, trocknen sie schnell aus. Obwohl viele Arten im Winter eine Ruhepause machen und deswegen weniger gedüngt und gegossen werden sollten, können sie dadurch unter Umständen sogar mehr Wasser verbrauchen als im Sommer. Es gibt aber einige Tricks, die Abhilfe verschaffen. Eine bewährte und simple Methode, die häufig Anwendung findet, ist es, die Orchidee einmal pro Woche mit Wasser zu besprühen. Verwenden Sie dabei das Wasser, mit der Sie die Pflanze normalerweise auch Gießen, zum Beispiel Leistungswasser, Aquarienwasser oder Regenwasser. Nicht nur die Blätter freuen sich über Feuchtigkeit, auch Knospen und Blühen laufen Gefahr im Winter auszutrocknen, daher ist es sinnvoll die ganze Orchidee zu benetzen. Andere Methoden, an die man nicht wöchentlich denken muss, sind zum Beispiel, die Töpfe in eine spezielle Fensterschale oder einen großen Übertopf mit Blähton zu stellen. Die Fensterschale besitzt einen Gittereinsatz, auf den die Pflanztöpfe gestellt werden, nachdem die Schale mit etwas Wasser gefüllt wurde. Das Wasser verdampft im Laufe der Tage und erhöht die Luftfeuchte in der direkten Umgebung der Orchidee, ohne dass ihre Wurzeln Staunässe bekommen. Feuchter Blähton im Übertopf oder zwischen den Pflanzen platziert erzielt einen ähnlichen Effekt. Die Feuchtigkeit verdunstet nach und nach aus den Poren des Tons und gibt wohl dosierte Feuchtigkeit an die Luft ab. Um die Gesamtfeuchtigkeit im Raum zu erhöhen, was letztendlich auch uns zugutekommt, kann man auch einfach einen Wasserverdampfer an den Heizkörper hängen oder Wäsche im Zimmer trocknen.

Achten Sie im Winter außerdem vermehrt auf Schädlinge an ihrer Orchidee, denn trockene Raumluft kann zum Beispiel den Befall von Schmierläusen begünstigen.

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Was tun bei schlaffen Blätter bei Orchideen

 

Eine Orchidee mit schlaffen herabhängenden Blättern sieht sie welk und krank aus. Die Ursache dafür ist ein gestörter Wasserhaushalt als Folge von kränkelnden oder gar toten Wurzeln. Doch obwohl die Pflanze vertrocknet aussieht, kann ebenso wie Trockenheit auch zu hohe Wasserversorgung nach zu eifrigem Gießen der Ursprung des Problems sein.

Wird das Gießen zu oft vergessen, reicht die Wassermenge in der Pflanze nicht mehr aus, um den Turgor, denn Druck in den Vakuolen der Blattzellen, aufrecht zu erhalten. Die Orchidee welkt. Langfristig trocknen außerdem die Wurzeln aus, sodass sie auch bei ausreichender Wasserverfügbarkeit nicht mehr in der Lage sind, Feuchtigkeit aus Luft und Substrat aufzunehmen. Man erkennt vertrocknete Wurzeln an einer papierähnlichen Beschaffenheit.

Zu häufiges Gießen wiederum lässt Wurzeln faulen. Ähnlich wie bei einer Orchidee mit vertrockneten Wurzeln, kann auch eine Pflanze mit fauligen Wurzeln die Wasseraufnahme nicht mehr bewerkstelligen und es kommt zu unzureichender Wasserversorgung. Wenn eine Orchidee schlaffe Blätter hat, ist dies als ernstes Warnzeichen zu deuten. Nun heißt es schnell handeln, um die Orchidee zu retten. Sie muss so schnell wie möglich in frisches Substrat umgetopft werden, um zu verhindern, dass sich der Fäulnisprozess auf die noch gesunden Wurzeln ausbreitet. Dabei müssen alle Reste der Erde entfernt, Wurzeln gesäubert und gekürzt, dabei kranke und tote Wurzeln abgeschnitten werden.

Der neue Topf sollte so klein wie möglich gewählt werden, denn in einen kleinen Topf passt nur eine kleine Menge Substrat, die nur eine begrenzte Menge Wasser aufnehmen kann. So wird Wurzelfäulnis verhindert. Eine weitere Maßnahme, die der Orchidee beim Berappeln hilft, ist es, sie für zehn Wochen mit einer perforierten Plastikfolie abzudecken. In diesem Mini-Gewächshaus herrscht besonders hohe Luftfeuchte, die der angeschlagenen Orchideen bei der Rehabilitation hilft, indem sie Austrocknung verhindert. Kontrollieren Sie in dieser Zeit wöchentlich die Feuchtigkeit unter der Folie und wählen Sie einen schattigen Standort für die Orchidee, denn hohe Sonneinstrahlung sorgt für Stress und starke Verdunstung aus den Spaltöffnungen. Dieser Trick gewährleistet eine ausreichende wenn auch begrenzte Wasserzufuhr, während die Pflanze über die Spaltöffnungen nicht zu schnell Wasser verliert, sodass ihr Wasserhaushalt langsam wieder ins Gleichgewicht kommt.

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Tipps gegen blühfaule Orchideen

Orchideenblüten machen sich rar. Im Gegensatz zu manch anderen Zimmerpflanzen erblühen die Tropenschönheiten meist nur ein bis zweimal im Jahr – für ein paar Wochen. Und dabei sind doch erst die Blüten das, was sie so bezaubernd macht. Umso frustrierender, wenn man im Frühjahr vergeblich auf die nächste Blüte wartet. Doch woran liegt es, wenn die Orchidee einfach nicht wieder blühen mag?

In klimatisierten Innenräumen, in denen immer nahezu gleiche Bedingungen herrschen, kann man als Pflanze schon mal den Bezug zu den draußen herrschenden Jahreszeiten verlieren. Es ist also keine schlechte Idee, der Orchidee im Frühjahr eine kleine Erinnerung an die bevorstehende Blühsaison zu geben. Hinweise, die sie versteht, sind Änderungen in ihrer gewohnten Umgebung. Ein anderer Stellplatz, der einen veränderten Lichteinfall oder eine minimal abweichende Temperatur mit sich bringt, können da schon ausreichend sein. Stellen Sie den Blumentopf bei der nächsten Fensterbankreinigung doch einfach mal ans andere Ende der Fensterbank oder bringen sie die Orchidee gleich in ein ganz anderes Zimmer. Arten wie Dendrobium phalaenopsis oder Dendrobium nobile kann man durch eine wärmere Umgebung zeigen, dass der Frühling naht. Am besten gelingt das, wenn man sie im Herbst für ein paar Wochen in einen kühleren Raum, zum Beispiel das Schlafzimmer, stellt, um sie in eine Winter-Ruhepause zu leiten. Aber auch hier sollte es nie unter 15°C kühl sein! Stellt man sie im Frühjahr wieder ins Wohnzimmer, wirken die wärmeren Temperaturen wie ein Blühreiz. Die Orchidee umzutopfen hat einen ähnlichen Effekt und schafft gleichzeitig optimale Bedingungen für die kommende Blühsaison. Doch Achtung: Eine Orchidee, die bereits Knospen oder gar Blüten trägt, sollte in ihrem aktuellen Topf bleiben, alles andere verursacht zu viel Stress.

Die Voraussetzung für eine Blüte ist eine gesunde starke Pflanze, denn die Herausbildung von Stängel, Knospe und Blüte ist für die Orchidee ein nicht zu unterschätzender Kraftaufwand, den sie nur bewerkstelligen kann, wenn sie in guter Verfassung ist. Der altbekannte Pflegefehler des zu häufigen Gießens rächt sich hier. Zu feuchtes Substrat und Staunässe führen zu kränkelnden fauligen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgen können. Die Pflanze ist folglich unterversorgt und zu gestresst zur Blütenbildung. Das gleiche ist der Fall, wenn die Orchidee zu trocken gehalten wird. Aus dem Grund sollte nicht nur auf genau abgestimmte Gießmengen, sondern auch auf ausreichende Nährstoffzufuhr geachtet werden. Einige Wochen vor Beginn der Blühperiode, ist es wieder Zeit, die Orchidee regelmäßig, also ca. alle 14 Tage, zu düngen, um sie aus der Winterpause zu holen und für die nächste Blüte stark zu machen.

Aber Orchideen können echte Divas sein. Auch wer bei der Pflege alles richtig macht, wartet manchmal vergeblich auf die nächste Blüte, weil standortbedingte Faktoren, die leicht übersehen werden, das Blühen unterbinden. Wussten Sie, dass Orchideen sehr empfindlich auf unterschiedliche Gase reagieren, die wir gar nicht bemerken? Das Reifegas Ethylen zum Beispiel kann das Blühen einer Orchidee verhindern und sogar zum vorzeitigen Welken der Blüten führen. Überprüfen Sie, ob sich in der Umgebung eine Obstschale befindet. Besonders Äpfel sind keine guten Zimmergenossen für Orchideen, da sie beim Nachreifen besonders viel Ethylen bilden. Auch gegenüber Lösungsmitteldämpfen sind Orchideen empfindlicher als wir. Haben Sie zum Einzug in Ihre frisch renovierte Wohnung eine Orchidee geschenkt bekommen, suchen Sie für diese als Standort ein Zimmer, dass nicht gerade gestern erst neu tapeziert wurde, sonst lässt das Blühen lange auf sich warten. Auch nahegelegene Gasanschlüsse können manchmal die Ursache für Blühfaulheit sein.

Wenn all dies nicht hilft, handelt es sich bei der immer(nur)grünen Pflanze möglicherweise um eine noch zu junge Pflanze oder um ein per se blühfaules Exemplar. Manche Züchtungen sind schlicht blühfreudiger als andere. Orchideengärtner selektieren bei der Wahl der Elternpflanzen unter anderem auf herausragende Blühwilligkeit, die diese an ihre Nachkommen weitervererben sollen. Blüht die eigene Orchidee also seltener als die der Nachbarin, mag das vielleicht einfach an der genetischen Veranlagung der Pflanze liegen.

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Luftfeuchtigkeit - Richtige Luftfeuchtigkeit – ein Muss für Orchideen

Orchideen sind in den feuchtwarmen Gebieten der tropischen und subtropischen Regenwälder heimisch. Daher ist es naheliegend, dass sie eine gewisse Luftfeuchtigkeit benötigen, um sich auch in unseren Wohnzimmern wohlzufühlen. Werte zwischen sechzig und achtzig Prozent gelten als optimal – vierzig bis sechzig Prozent sind ein guter Kompromiss im häuslichen Bereich. Da wir es kaum spüren können, wenn die Luft zu trocken ist, kann ein Hygrometer wertvolle Erkenntnisse liefern.

Zu geringe Luftfeuchtigkeit ist schädlich für Orchideen, da sie unter diesen Umständen schnell austrocknen. Neben dem Substrat ist nämlich auch die Umgebungsluft für Orchideen eine wichtige Bezugsquelle für Wasser, die sie mit ihren Luftwurzeln nutzen. Gleichzeitig verdunstet bei trockener Umgebungsluft sehr viel Wasser über die Spaltöffnungen der Blätter und aus dem Substrat. Dass die Orchidee unter zu trockener Luft leidet, kann der Grund dafür sein, dass sie nicht blüht und schlaffe Blätter bekommt. Auch zu hohe Luftfeuchtigkeit von über fünfundachtzig Prozent schadet den prachtvollen Dschungelpflanzen, da dies Stoffwechselprozesse hemmt und das Wachstum von Schimmelsporen und Bakterien begünstigt.

Wie lässt sich die Luftfeuchtigkeit anpassen?

Im Winter kann es durch den dauerhaften Heizungsbetrieb schwierig sein, ein ausreichend feuchtes Raumklima aufrecht zu erhalten. Achten Sie besonders auf Ihre Orchidee, wenn sie auf einer sehr schmalen Fensterbank steht: Aufsteigende Heizungsluft strömt dicht an den Blättern vorbei und macht Ihrer Orchidee besonders zu schaffen. Da die relative Luftfeuchte im Badezimmer und in der Küche meist deutlich höher ist als in Wohn- und Schlafzimmern, eignet sich eine helle Fensterbank in diesen Räumen besonders als Orchideen-Standort.

Liegt die relative Luftfeuchte unter vierzig Prozent, ist eine gute Idee, die Feuchtigkeitsmenge in der Raumluft grundsätzlich zu erhöhen, indem Sie Wäsche in der Wohnung trocknen, feuchte Tücher über die Heizung hängen oder elektrische Luftbefeuchter verwenden.

Darüber hinaus gibt es einige bewährte Methoden, die Luftfeuchtigkeit lokal anzupassen. Luftwurzeln und Blätter regelmäßig zu besprühen ist eine effektive Maßnahme, die Orchidee vorm Austrocknen zu schützen. Achten Sie aber darauf, in den Wintermonaten nicht zu spät am Tag zu sprühen. Auch durch feuchte Blätter in der Nacht werden Pilze und Bakterien zum Wachstum angeregt. Noch eine gute Idee ist es, mit Wasser gefüllte Schalen in der Nähe der Orchidee zu platzieren, sodass das verdunstende Wasser konstant die Luftfeuchtigkeit in direkter Umgebung der Orchidee erhöht.

Einen ähnlichen Effekt erzielen spezielle Fensterbankschalen. In diesen mit Wasser gefüllten Untersetzern stehen Orchideen auf einem eingesetzten Gitter, sodass die verdunstende Feuchtigkeit die Blätter benetzt, ohne dass Wurzeln und Substrat mit dem Wasser direkt in Kontakt kommen. Diese Schalen sind besonders für Phalaenopsis ein Gewinn, da sie im Gegensatz zu herkömmlichen Übertöpfen Licht an die transparenten Kulturtöpfe lassen und dadurch Photosynthese der Luftwurzeln ermöglichen. Wer nicht auf einen schmuckvollen Übertopf verzichten möchte, wählt ihn zwei Nummern größer, füllt eine dünne Schicht Blähton auf den Boden und gießt ein wenig Wasser hinein – aber nur so viel, dass es keinen Kontakt zu Substrat und Luftwurzeln hat. Einfache Kieselsteine können auch verwendet werden, jedoch besitzen sie keine Wasserspeicherkapazität, sodass häufiger Wasser nachgegossen werden muss. Oder Sie verwenden die speziell entwickelten Orchideenübertöpfe, die einen kleinen Absatz im Innern haben. Auch dieser lässt den Kulturtopf nicht ganz bis nach unten sacken und schützt so die Wurzeln vor Staunässe.

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Ruhezeit - Am Ende einer Blühphase ist es für viele Orchideen an der Zeit, sich eine Pause zu gönnen

Die Ausbildung von Blüten ist für Pflanzen nämlich ein nicht zu unterschätzender Kraftaufwand, von dem sie sich mehrere Wochen oder Monate lang wieder erholen. Mit dem Welken der letzten Blüte beginnt die Ruhezeit. Währenddessen wächst die Orchidee nicht und bildet bis zum Beginn der nächsten Wachstumsphase weder Knospen noch Blätter.

Viele Arten legen ab November eine Ruhepause ein und sammeln Kraft für die nächste Blühphase im Februar. Wann eine Orchidee typischerweise ruht, ist jedoch abhängig von der Art. Überhaupt verfallen nur solche Arten mit Bulben oder anderen Speicherorganen in einen Schlummermodus. Bei ihnen muss in dieser Zeit die Pflege angepasst werden, denn während der Ruhephase haben sie gänzlich andere Ansprüche als in der Wachstumsphase. Phalaenopsis und andere Arten ohne Bulben hingegen werden "durchkultiviert" und erhalten fortwährend gleichbleibende Pflege, so können sie auch das ganze Jahr über blühen.

Dendrobium nobile und andere Arten mit einer ausgeprägten Ruhephase sollten am Ende der Blühperiode an einen kühleren Standort umziehen. Sie bevorzugen nun Temperaturen, die – je nach Art – fünf bis zehn Grad niedriger sind als während der Wachstumszeit. Frische Temperaturen zwischen 12 und 16 Grad tagsüber und nachts sogar noch etwas weniger sind optimal. Da sie weniger Licht brauchen, eignet sich eine Fensterbank mit Nordausrichtung perfekt als Winterquartier. Ähnlich wie beim Winterschaf von Igel und Co. wird der gesamte Stoffwechsel der Orchideen während der Ruhepause heruntergefahren. I

hr Bedarf an allem was sie normalerweise für Wachstum und Blüte benötigen - Licht, Wasser und Nährstoffe - verbrauchen sie nur noch in kleinsten Mengen.

Aus diesem Grund sollten Orchideenbesitzer während dieser Zeit deutlich seltener gießen und am besten gar nicht mehr düngen. Wer beim Wässern normalerweise einen Turnus von sieben Tagen hat, muss dann nur noch alle 14 Tage zur Gießkanne greifen. Achten Sie jedoch auf eine gleichbleibend hohe Luftfeuchte, um Schädlingsbefall vorzubeugen. Dass alte Blätter während der Ruhephase gelb werden und abfallen, ist übrigens kein Grund zur Beunruhigung.

Zeigen sich neue Blätter und Blütenansätze, ist das Ende der Ruhezeit gekommen. Nun muss die Orchidee wieder häufiger gegossen, regelmäßig gedüngt und an einen lichtdurchfluteten Standort gestellt werden. Der Beginn der Wachstumsphase ist auch der beste Zeitpunkt, sie umzutopfen und so für die kommende Blühphase vorzubereiten.

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Wie pflege ich meine Orchideen im Winter? 

Die Pflege von Orchideen im Winter erfordert besondere Aufmerksamkeit, da die Bedingungen in dieser Jahreszeit oft anders sind. Hier sind einige Tipps, wie Du deine Orchideen im Winter pflegen können: 

1. Licht: Orchideen benötigen auch im Winter ausreichend Licht. Stell sicher, dass sie genügend Helligkeit erhalten, idealerweise durch indirektes Sonnenlicht. Wenn das Tageslicht im Winter begrenzt ist, kannst Du auch künstliche Pflanzenlampen verwenden. 

2. Temperatur: Die meisten Orchideen bevorzugen tagsüber Temperaturen zwischen 20-25 Grad Celsius und nachts zwischen 15-20 Grad Celsius. Im Winter solltest Du darauf achten, dass die Temperaturen nicht zu stark fallen, da Orchideen empfindlich gegenüber Kälte sind. 

3. Luftfeuchtigkeit: Die Luftfeuchtigkeit ist oft im Winter niedriger, insbesondere wenn Heizungen eingeschaltet sind. Orchideen mögen jedoch eine höhere Luftfeuchtigkeit. Du kannst die Luftfeuchtigkeit um die Pflanzen erhöhen, indem Du eine flache Schale mit Wasser in der Nähe aufstellst oder einen Luftbefeuchter verwendest. Auch eine Fensterschale zu nutzen, auf der die Pflanzen stehen, ist gut. 

4. Bewässerung: Reduzieredie Be wässerung im Winter leicht, da die Orchideen in dieser Jahreszeit weniger Wasser benötigen. Überprüfe den Feuchtigkeitsgehalt des Substrats, bevor Du Wasser hinzufügst, und stell sicher, dass es nicht zu nass ist. 

5. Luftzirkulation: Sorge für eine gute Luftzirkulation um die Pflanzen herum. So verringerst Du das Risiko von Pilzinfektionen. Vermeide es aber, die Orchideen in Zugluft zu stellen. 

6. Krankheitsprävention: Achte auf Anzeichen von Pflanzenkrankheiten und Schädlingen. Die trockene Luft im Winter kann das Risiko von Schädlingsbefall erhöhen. Falls nötig, behandle Deine Orchideen mit geeigneten Maßnahmen. 

7. Ruheperiode: Einige Orchideenarten benötigen im Winter eine Ruhefase. Informiere dich über die spezifischen Bedürfnisse Ihrer Orchideenart und passe die Pflege entsprechend an.

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