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Vanilla planifolia – exotisches Juwel
Die Vanille ist heute in unserer Küche so etabliert wie Zimt und Zucker. Doch sie hat einen weiten Weg hinter sich. Sie fand ihren Weg von Mexiko nach Europa und wieder zurück in die Tropen bis sie auf der ganzen Welt heimisch wurde.
Die Gattung Vanilla gehört zur Familie der Orchideen, Botaniker kennen heute 113 Arten, die dieser Gattung angehören. Sie sind in den tropischen und subtropischen Gebieten auf den pazifischen Inseln sowie dem amerikanischen, afrikanischen und asiatischen Kontinent verbreitet, obwohl die meisten ursprünglich in Südamerika beheimatet waren. Sie wachsen kriechend oder kletternd, auf Bäumen (epiphytisch), auf Felsen (lithophytisch) oder im Boden (terrestrisch) und ihre Triebe werden einige Zentimeter oder gar mehrere Meter lang. Die berühmteste Art, die Gewürzvanille Vanilla planifolia, ist seit Jahrhunderten wegen ihrer aromatischen Vanilleschoten beliebt, doch Orchideen-Freunde lieben sie auch als besonderes Schmuckstück fürs heimische Wohnzimmer.
Vom Dschungel in die Küche – die wilde Dschungel-Bewohnerin wird zum wertvollen Gewürz
Die bei uns bekannte Gewürzvanille, Vanilla planifolia, ist eine mexikanische Kletterpflanze, die schon die alten Azteken unter dem Namen schwarze Blume „Tlilchoxchitl“ als wohlschmeckende Gewürzpflanze kannten. Damals war der Verzehr dieses edlen Gewächses Königen vorbehalten und es sollte noch lange dauern bis Vanille zu einem Gewürz für jedermann wurde. Obwohl die Azteken versuchten, die Vanille als ihr kulinarisches Geheimnis zu bewahren, entdeckten sie die Spanier auf ihren Kolonialzügen zu Beginn des 16. Jahrhunderts. So brachten sie neben wichtigen Kulturpflanzen wie der Kartoffel, der Tomate und dem Kürbis auch die Vanille in beachtlichen Mengen mit nach Europa.
Und dort wurde sie beliebt, Händler verkauften sie zu hohen Preisen an reiche und Adlige. In Fürsten- und Königshäusern wurde sie zu einem Modegewürz. Lange hatten die Spanier ein Monopol auf die Vanille. Sie erreichte einen enormen wirtschaftlichen Wert, daher stellten die Spanier ihre Ausfuhr unter Todesstrafe. Doch erst die Engländer kamen etwa einhundert Jahre später, zu Beginn des 17. Jahrhunderts, auf die Idee, mit lebenden exportierten Pflanzen an der Züchtung der Vanille zu forschen, um die Produktion wirtschaftlicher zu machen. Die Franzosen wiederum brachten sie in tropische Gefilde, in ihre Kolonie Réunion, um sie zu einer Plantagenpflanze zu machen. Doch ihre Versuche blieben erfolglos, da die natürlichen Bestäuber der Vanille, die in Mexiko heimischen Bienen- und Kolibriarten, fehlten. Erst 1841 entdeckte Edmond Albius, ein Sklave, dass Vanillepflanzen ihre wertvollen Samenkapseln bilden, wenn sie per Hand bestäubt werden. Eine brillante Methode, die noch heute auf Plantagen praktiziert wird und Edmond Albius die Freiheit verschaffte.
Daraufhin produzierte man Vanille auf tropischen Plantagen in Massen und verschiffte sie nach Europa. Sieben Jahre nach der Enthüllung des Bestäubungsgeheimnisses brachten Handelsschiffe fünfzig Kilogramm Vanille nach Europa, knapp vierzig Jahre später, waren es über zwei Tonnen.
Doch auch der Plantagenanbau konnte die Vanille nicht für jedermann erschwinglich machen, ein Pfund des edlen Gewürzes kostete immer noch so viel wie ein Arbeiter in der Woche verdiente. Und während die Pflanzer reich wurden, litten die Natur und die einheimische Bevölkerung unter dem Vanillefieber der Europäer. Die Arbeiter wurden mit Hungerlöhnen abgespeist und auf den Seychellen rodeten Plantagenbesitzer ganze Wälder, um für den Vanilleanbau Platz zu schaffen, sodass die Böden von der Witterung abgetragen wurden.
Doch der Boom des Vanillegeschäftes wurde jäh von Schädlingsplagen gebremst. Vor allem die Pilzkrankheit Calospora vanillae sorgte auf den Plantagen in Java, Madagaskar und den Maskarenen für schwere Einbußen. Es sollte noch bis nach dem zweiten Weltkrieg dauern, bis man dem Pilz mit chemischen Vernichtungsmitteln Einhalt gebieten konnte.
Mitte des 19. Jahrhunderts ließ eine bahnbrechende Entdeckung den Wert der echten Vanille einbrechen und den kapitalistischen Wahn der Kolonialisten zusammensacken. Auf der Suche nach einem künstlichen Traubenzucker entdeckten zwei Doktoranden der Humboldt-Universität Berlin 1874 das Vanillin, ein chemisch erzeugtes Vanillearoma. Es dauerte aber noch bis zur Jahrhundertwende bis die Produktion so optimiert war, dass es sich kostengünstig herstellen ließ. Heute wird es aus Lignin, einem Nebenprodukt der Papierindustrie gewonnen und in großen Mengen in der Lebensmittel-, Kosmetik- und Parfümindustrie eingesetzt.
Doch trotz der Konkurrenz aus dem Reagenzglas bleibt Vanilla planifolia eine wichtige Kulturpflanze. Aus Madagaskar werden heute jedes Jahr bis zu 2000 Tonnen Vanilleschoten exportiert. Und sie ist mittlerweile nicht mehr nur als Nutzpflanze, sondern, wie ihre Geschwister der Orchideen-Familie, auch als Zimmerpflanze beliebt.
Aus der Küche auf die Fensterbank – die richtige Pflege
Mit der Vanilla planifolia kann sich jeder eine exotische Rarität nach Hause holen. Wer sich in der Orchideenpflege auskennt, wird mit der Kultivierung einer Vanilla planifolia keine Probleme bekommen, denn sie ähnelt in ihren Ansprüchen anderen Orchideen-Arten.
Damit die Pflanze gut gedeiht, ist es entscheidend, dass sie in unseren Breitengraden herangezogen wurde und nicht unter gänzlich anderen Umweltbedingungen in den Tropen, von wo viele Händler sie in Massen importieren. Kaufen Sie eine Vanilla planifolia daher nur beim Orchideen-Züchter und nicht im Baumarkt.
Vanilla planifolia benötigt entweder einen Pflanztopf mit Rank-Gitter, an dem sie emporwachsen kann, oder einen Ampeltopf, in dem ihre Triebe nach unten viel Platz haben, um sich auszubreiten. Sie bevorzugt einen halbschattigen bis schattigen aber hellen Standort und darf im Sommer keiner direkten Sonne ausgesetzt werden. Die tropische Pflanze liebt ganzjährig warme Temperaturen von mindestens 18 Grad Celsius und eine hohe Luftfeuchtigkeit von etwa 80 Prozent. Besser als im Wohnzimmer gedeiht sie daher in einem Gewächshaus. Bei der Kultur auf der Fensterbank muss man sie regelmäßig besprühen oder in einer Fensterschale platzieren, die mit Wasser gefüllt ist, das bei Verdunstung die Luftfeuchte lokal erhöht. Alle sieben Tage möchte sie mit kalkfreiem Leitungswasser oder Regenwasser durchdringend gegossen werden. Staunässe hasst sie übrigens genauso wie ihre anderen Orchideen-Schwestern. Damit die Vanilla im Sommer kräftig wächst, sollte etwa einmal im Monat Orchideendünger ins Gießwasser gegeben werden. Im Winter benötigt sie keinen Dünger.
Die Triebe der Vanilla planifolia werden im Dschungel bis zu 15 Meter lang, aber seien Sie nicht enttäuscht, wenn sie fern von ihrer natürlichen Umgebung nicht so ausgeprägt gedeiht. Doch bei optimaler Pflege können Sie mit bis zu 1,5 Meter Längenzuwachs pro Jahr rechnen.
Theoretisch ist es möglich, von den eigenen Pflanzen Vanilleschoten zu ernten. Sie werden unreif geerntet, getrocknet und fermentiert, wobei sie die schwarzbraune Färbung und ihr charakteristisches Aroma, das Vanillin, entwickeln. Der Anzucht von Schoten-tragenden Pflanzen ist jedoch ein ausgesprochen arbeitsintensives Projekt. Es erfordert eine jahrelange Kultur im Gewächshaus bei höchster Luftfeuchte und tropischen Temperaturen, händische Bestäubung der Blüten und Ernte zur genau richtigen Zeit.
Doch ob nun als Kulturpflanze oder als hübsche Fensterbank-Bewohnerin: In Ihrem Wohnzimmer ist Vanilla planifolia ein exotisches Sammlerstück, an dem Sie jahrelang Freude haben werden.
Informations complémentaires
N° d'article | VAN0004N |
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Lumière/emplacement | semi-ombragé - ombragé |
Température | chaud (20 - 24 °C) |
Irrigation | arroser en profondeur tous les 7 jours |
Fertilisation | 1 fois par mois |
Taille des plantes | Jeune plante (capable de fleurir en 1-2 ans environ) |
Taille du pot | 9 cm |
Floraison | Été |
Taille de fleur | 4 cm |
Croisement/origine | Mexiko |
Informations | Feuille décorative |