klebrige Tropfen an Orchideen
Manchmal erscheinen an Blättern und Stängeln von Orchideen kleine klebrige Wassertropfen. Wenn dies nur in geringem Maße beobachtet wird, sind sie kein Grund zur Besorgnis.
Meist handelt es sich dabei um sogenannte Guttationstropfen, die natürlicherweise durch die Transpiration, also die Abgabe von Wasserdampf durch die Spaltöffnungen, auftreten. Pflanzen nehmen Wasser über die Wurzel auf und transportieren es durch das Phloem im Stängel, eine Art Pipeline, nach oben in die Blätter. Dieser Wasserstrom stellt ein natürliches Transportsystem dar, über das die Blätter nicht nur mit Wasser sondern auch mit Nährstoffen versorgt werden.
In den Blättern wird das Wasser bei der Photosynthese dann zusammen mit Kohlenstoffdioxid mithilfe von Lichtenergie zu Zucker und Sauerstoff umgesetzt. Oder es wird einfach als Tropfen nach außen abgegeben, welche manchmal überschüssigen Zucker aus der Photosynthese enthalten. Sie fühlen sich dann nicht nur klebrig an, sie schmecken sogar süß!
Schädlingsbefall
Wenn Sie klebrige Flüssigkeit entdecken, sollten sie ihre Pflanze aber auch auf Schädlingsbefall untersuchen, denn die zuckrige Flüssigkeit kann unter Umständen Ungeziefer anlocken. Wischen Sie die Tröpfchen am besten mit einem lauwarmen feuchten Tuch ab. Einige Schädlinge, wie zum Beispiel Blattläuse, sind manchmal auch der Verursacher der Tröpfchen, denn sie zapfen das Phloem an und hinterlassen auf der Pflanze ihre Ausscheidungen, den klebrig süßen Honigtau.
Stressfaktoren
Besonders bei Phalaenopsis und Cattleya werden solche Guttationstropfen häufig beobachtet, wenn Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht von mehr als 5°C herrschen. Dies ist häufig in Wintergärten der Fall, wo starke Sonneneinstrahlung tagsüber für relativ hohe Temperaturen sorgt. Aber auch andere Stressfaktoren wie Trockenheit, Zugluft oder Staunässe können Tropfenbildung verursachen.