Orchideen umtopfen
Orchideen müssen regelmäßig frisches Substrat und einen ausreichend großen Topf bekommen, damit sie lange schön und gesund bleiben.
Wie häufig umtopfen?
Orchideen sollten in der Regel alle ein bis zwei Jahre umgetopft werden. Es gibt jedoch einige spezifische Anzeichen, die darauf hinweisen, dass es Zeit für das Umtopfen ist.
Beim Umtopfen ist es wichtig, ein geeignetes Orchideensubstrat zu verwenden und darauf zu achten, dass die Wurzeln nicht beschädigt werden. Ein durchsichtiger Topf kann helfen, den Zustand der Wurzeln im Auge zu behalten und die Bedürfnisse der Pflanze besser zu verstehen.
Warum muss umgetopft werden?
1. Wurzeln wachsen aus dem Topf heraus: Wenn die Wurzeln anfangen, aus den Drainagelöchern oder über den Rand des Topfes hinauszuwachsen, ist dies ein Zeichen dafür, dass die Pflanze mehr Platz benötigt.
2. Abbau des Substrats: Orchideen werden oft in speziellen Substraten wie Rinde, Moos oder anderen organischen Materialien gepflanzt. Diese Materialien zersetzen sich im Laufe der Zeit und verlieren ihre Fähigkeit, Wasser und Luft richtig zu regulieren. Wenn das Substrat sich sehr zersetzt anfühlt oder einen unangenehmen Geruch entwickelt, sollte umgetopft werden.
3. Weniger Blüten oder schwaches Wachstum: Wenn die Orchidee weniger Blüten produziert als üblich oder das Wachstum insgesamt schwächer wird, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass das Substrat nicht mehr ausreichend Nährstoffe liefert oder die Wurzeln zu beengt sind.
4. Schimmel oder Schädlinge: Wenn Schimmel auf der Oberfläche des Substrats sichtbar ist oder Schädlinge wie Blattläuse oder Spinnmilben auftreten, sollte die Orchidee umgetopft werden, um die Pflanze zu retten und ihr gesundes Wachstum zu fördern.
Das Substrat verdichtet sich, sodass die Wurzel schlecht belüftet und dauerhaft feucht ist. Gleichzeitig werden durch Kompostierungsprozesse Mineralsalze freigesetzt, die in zu hoher Menge schädlich sind.
Außerdem kann sich die Pflanze nicht weiterentwickeln, wenn der Topf zu klein ist.
Das ist spätestens dann der Fall, wenn die Pflanze über den Topfrand hinauswächst.
Wann ist der beste Zeitpunkt zum umtopfen?
Die steigende Lichteinstrahlung macht das Frühjahr zum optimalen Zeitpunkt zum umtopfen, denn Neutriebbildung und Wurzelwachstum werden jetzt besonders gut angeregt. Nur in Ausnahmefällen, wenn eine Pflanze in sehr schlechtem Zustand ist, darf auch im Winter umgetopft werden.
Der beste Zeitpunkt, eine Orchidee umzutopfen, ist in der Regel direkt nach der Blütezeit. Dies liegt daran, dass die Pflanze zu diesem Zeitpunkt nicht aktiv blüht und ihre Energie stattdessen auf das Wachstum neuer Wurzeln und Blätter konzentrieren kann. Hier sind einige weitere Details zum optimalen Zeitpunkt:
1. Frühling: Viele Orchideenarten befinden sich im Frühling in einer Wachstumsphase. Das ist eine günstige Zeit, um sie umzutopfen, da die Pflanzen dann schnell neue Wurzeln bilden können.
2. Nach der Blüte: Warten Sie, bis die Blüten abgefallen sind. Die Orchidee steckt ihre Energie nach der Blüte in das Wurzel- und Blattwachstum, was den Erholungsprozess nach dem Umtopfen unterstützt.
3. Vor einer neuen Wachstumsperiode: Umtopfen vor dem Beginn einer neuen Wachstumsperiode gibt der Pflanze die besten Chancen, sich schnell zu erholen und kräftig weiterzuwachsen.
Vermeiden Sie es, Orchideen während ihrer Blütezeit oder während einer Ruhephase umzutopfen. Die Pflanze könnte sonst unter Stress leiden, was zu einer verminderten Blütenbildung oder sogar zu Schäden an der Pflanze führen kann.
Wenn Ihre Orchidee jedoch dringend umgetopft werden muss (z.B. wegen Wurzelfäule oder einem stark zersetzten Substrat), dann sollten Sie dies unabhängig von der Jahreszeit tun, um die Pflanze zu retten.
Anleitung: Richtiges umtopfen von Orchideen
Das Umtopfen einer Orchidee erfordert Sorgfalt und Geduld. Hier sind die detaillierten Schritte:
Materialien:
● Orchideensubstrat (z.B. Rinde, Moos oder spezielle Orchideenmischungen)
● Ein neuer, geeigneter Topf (idealerweise durchsichtig)
● Schere oder Gartenschere
● Desinfektionsmittel für die Schere
● Wasser
● Handschuhe (optional)
Schritt 1 - VorbereitungBei der Arbeit mit Orchideen ist es wichtig stets sauberes, möglichst steriles Werkzeug zu verwenden. Die Töpfe sollten am besten neu und Messer sorgsam gereinigt sein. Wählen Sie einen neuen Topf, der etwa 1-2 cm größer im Durchmesser ist als der aktuelle Topf. Bereiten Sie das Orchideensubstrat vor, indem Sie es in Wasser einweichen. Dadurch wird es flexibler und hält besser Feuchtigkeit. Desinfizieren Sie Ihre Schere, um die Verbreitung von Krankheiten zu verhindern. |
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Schritt 2 - Blütenstände entfernen und altes Substrat entfernenNehmen Sie die Orchidee vorsichtig aus ihrem aktuellen Topf. Klopfen Sie leicht auf den Topf oder drücken Sie ihn vorsichtig zusammen, um die Wurzeln zu lösen. Falls die Wurzeln sehr fest verwachsen sind, schneiden Sie den Topf vorsichtig auf, um die Pflanze nicht zu beschädigen. Schneiden Sie zunächst die Blütenstände ganz zurück und befreien Sie das Wurzelwerk von der alten Erde. Diese sollte nicht mehr, auch nicht untergemischt, zur Orchideenkultur wiederverwendet werden. |
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Schritt 3 - faulige oder vertrocknete Wurzeln abschneidenEntfernen Sie vorsichtig das alte Substrat von den Wurzeln. Schütteln Sie die Pflanze leicht oder spülen Sie die Wurzeln mit lauwarmem Wasser ab. Untersuchen Sie die Wurzeln sorgfältig und schneiden Sie alle abgestorbenen oder verfaulten Wurzeln mit der desinfizierten Schere ab. Schneiden Sie faulige oder vertrocknete Wurzeln ab (man erkennt sie an ihrer weichen bzw. papierähnlichen Struktur) und lassen Sie die Pflanze 24 Stunden auf einer Zeitungsunterlage liegen, damit die Schnittstellen vernarben können. Gesunde Wurzeln sind fest und haben eine grüne oder weiße Farbe. Tote Wurzeln sind weich, braun oder schwarz. Desinfizieren Sie die Schnittstellen mit etwas Zimt oder einem speziellen Fungizid, um Infektionen zu verhindern. |
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Schritt 4 - Den neuen Topf auswählenDer neue Topf sollte nur eine Nummer Größer sein als der alte, mit zu viel Platz tut man seiner Orchidee keinen Gefallen. Am besten wählen Sie einen Topf aus Kunststoff, denn Orchideen in Tontöpfen müssen zu häufig gegossen werden. Die Luftwurzeln der Orchidee passen nun in den größeren Topf hinein und wandeln sich nach einiger Zeit im Substrat in erdwohnende Wurzeln um. Nach langer Zeit kann es allerdings auch vorkommen, dass die Pflanze sehr viele lange Luftwurzeln gebildet hat. Werden diese in den Topf gequetscht, schadet das den Wurzeln, sie dürfen getrost weggeschnitten werden. Halten Sie die Orchidee in den neuen Topf und füllen Sie vorsichtig das Substrat um die Wurzeln. Achten Sie darauf, dass die Pflanze stabil steht und nicht zu tief eingepflanzt wird. Die Basis der Pflanze sollte knapp über dem Substrat bleiben. |
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Schritt 5 - Mit frischem Substrat auffüllenNun werden die Wurzelzwischenräume mit frischem Substrat bis knapp unter den Topfrand aufgefüllt, durch leichtes klopfen und andrücken verteilt und leicht angegossen. Da die Qualität des Pflanzstoffes für die Gesundheit der Orchidee ausschlaggebend ist, sollten Sie dieses immer beim Orchideenfachmann kaufen. Klopfen Sie leicht auf den Topf, um das Substrat zu verteilen und Hohlräume zu füllen. |
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Schritt 6 - Die folgenden WochenDamit die Pflanze aus dem Umtopfen gestärkt hervorgeht, empfiehlt es sich, zunächst sparsam zu gießen und leicht zu düngen bis sich neue Wurzeln bilden. Gießen Sie die Orchidee leicht, um das Substrat sich setzen zu lassen. Vermeiden Sie Überwässerung. Gießen Sie in den ersten Wochen sparsam, um die Wurzeln zur Suche nach Wasser anzuregen und die Etablierung im neuen Substrat zu fördern. Stellen Sie die Pflanze an einen mäßig hellen, aber nicht direkt sonnigen Ort. Besonders wohl fühlt sich die Pflanze aber in den folgenden Wochen an einem warmen schattigen Ort. |
Schritt 7 - Pflege danach
Überwachen Sie die Orchidee auf Anzeichen von Stress oder Krankheit.
Düngen Sie die Pflanze erst nach einigen Wochen wieder, um ihr Zeit zur Erholung zu geben.
Halten Sie die Luftfeuchtigkeit hoch und sorgen Sie für gute Luftzirkulation, um ein gesundes Wachstum zu fördern.
Mit diesen Schritten sollte das Umtopfen Ihrer Orchidee erfolgreich sein und zu einem kräftigen, gesunden Wachstum führen.