Orchideen Pflege Ratgeber vom Profi - Die wichtigsten Pflegetipps
1. Orchideen Standort - Was ist der beste Standort für Orchideen?
Orchideen gedeihen auf jeder Fensterbank des Wohnbereiches, vorzugsweise mit Himmelsrichtung Ost, Süd oder West.
2. Orchideen sind Kinder des Lichtes, daher vertragen sie viel Helligkeit.
Von April bis Ende August kann es bei direkter Sonneneinstrahlung auf der Fensterbank zu heiß und zu hell werden, so dass Blätter verbrennen können - dann leicht schattieren mit Gardinen, Jalousien oder Papier.
3. Orchideen blühen jedes Jahr aufs neue und erfreuen Sie, wenn sie maßvoll gegossen werden.
Das heißt 1 bis höchstens 2 x pro Woche von oben rundum kräftig und durchdringend mit Regenwasser oder abgekochtem Wasser gießen. Kein Fußbad: Überschüssiges Wasser bitte abgießen !
4. Orchideen sind mit wenig Nahrung zufrieden.
1 bis 2 x pro Monat unseren Orchideen- oder Tillandsiendünger gemäß Anleitung verwenden und die Pflanzen werden es Ihnen danken. Keinen Blumendünger verwenden.
5. Orchideen sind pflegeleicht wie kaum andere Pflanzen.
Sie werden nur alle 2 bis 3 Jahre umgetopft. Bringen Sie uns Ihre Pflanzen zum Umtopfen (vorzugsweise im Frühjahr/Sommer - Terminkalender) oder verwenden Sie unsere Orchideenerde zum Selberumtopfen.
Orchideen richtig düngen
Wie oft müssen Orchideen gedüngt werden?
Der Nährstoffvorrat im Topf einer Zimmerpflanze ist begrenzt, daher müssen sie regelmäßig gedüngt werden. Eine Nährstoffversorgung wie in der Natur zu gewährleisten ist aber kaum möglich, denn hier sind im Regenwasser, im Nebel und im organischen Untergrund ständig Nährstoffe verfügbar, wenn auch in extrem geringer Konzentration. Das ist für Orchideen aber kein Problem, denn sie sind „Schwachzehrer“, das heißt, sie kommt mit sehr geringen Nährstoffdosen aus. Die empfindlichen Wurzeln nehmen daher schnell Schaden, wenn man zu großzügig düngt.
Es ist ein guter Richtwert, alle zwei bis drei Wochen Flüssigdünger ins Gießwasser zu geben. Dabei sollte unter keinen Umständen die vom Hersteller empfohlene Dosierung überschritten werden! Wenn zu viel Dünger verabreicht wird, lagern sich Salze als weißliche Kristalle auf Substrat und Wurzeln ab. Im schlimmsten Fall können Verbrennungen der Luftwurzeln die Folge sein. Das lässt sich aber vermeiden, indem der Dünger immer leicht unterdosiert wird.
Wann sollte gedüngt werden?
Die Nährstoffe benötigen Orchideen, um neue Blattmasse, Wurzeln, Knospen und Blüten zu bilden. Daher sollte besonders im Frühjahr regelmäßig, also alle 2 Wochen, gedüngt werden, um die Neutriebbildung zu unterstützen.
Im Winter legen Orchideen eine Ruhepause ein und ihr Stoffwechsel benötigt weniger Nährstoffe. Jetzt müssen sie nur noch selten bis gar nicht gedüngt werden.
Auch frisch umgetopfte Pflanzen brauchen 4 bis 6 Wochen gar keine zusätzlichen Nährstoffe.
Womit sollte gedüngt werden?
Um Orchideen optimal zu versorgen, wird am besten Orchideendünger eingesetzt, denn er hat eine ideale Zusammensetzung, die den Nährstoffanforderungen von Orchideen genau entspricht, ist salzarm und gut verträglich.
Aber nicht nur die Nährstoffbedürfnisse, sondern auch das spezielle Orchideensubtrat bestimmen, welcher Dünger sich am besten eignet. Im groben und wenig feuchten Substrat lösen sich Düngestäbchen schlecht auf und verteilen sich nur ungleichmäßig.
Auch organischer Dünger eignet sich nicht, denn bei diesem müssen die Nährstoffe erst durch Mikroorganismen freigesetzt werden, um in pflanzenverfügbarer Form vorzuliegen. Die biotische Aktivität des Orchideensubstrates ist aber zu gering, um dies zu bewerkstelligen.
Am besten verteilen sich die Nährstoffe aus Flüssigdünger, der dem Gießwasser zugegeben wird. Wenn kein Orchideendünger verfügbar ist, kann auch Tillandsiendünger verwendet werden.
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Orchideen gießen - aber nicht zu viel !
Wie viel Wasser eine Orchidee benötigt ist von der Art abhängig.
Solche mit Bulben oder lederartigen kräftigen Blättern sind Experten im Speichern von Wasser und vertragen es durchaus kurzzeitig trockenzustehen. Sie einmal pro Woche kräftig zu gießen ist völlig ausreichend.
Alle anderen, darunter zum Beispiel der Frauenschuh, lieben gleichbleibende Feuchtigkeit und brauchen ein bis zwei Mal pro Woche frisches Gießwasser.
Grundsätzlich aber gilt:
Orchideen mögen keine nassen Füße, deswegen muss Staunässe unbedingt vermieden werden.
Ein guter Richtwert ist einmal pro Woche zu gießen.
Wenn die Orchidee Knospen oder Blüten trägt und im Frühling, wenn das Wachstum der Orchidee auf Hochtouren läuft, verbraucht sie etwas mehr Wasser.
Im Winter sollte entsprechend etwas sparsamer gegossen werden.
Was für Wasser zum Gießen?
Am besten eignet sich zimmerwarmes Regenwasser, denn es hat einen niedrigen Salzgehalt und pH-Wert, weiches Leitungswasser ist ebenfalls gut geeignet.
Wann und wie gießen?
Entscheidend beim Gießen ist aber auch der Zeitpunkt: Wer seine Pflanze morgens wässert, gibt ihr die Möglichkeit tagsüber zu trocknen und lässt Fäulnis keine Chance.
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten eine Orchidee zu gießen: mit Schlauch, Brause oder Gießkanne zu wässern ist genauso gut wie die Pflanze für einige Sekunden in ein Wasserbad zu tauchen.
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Orchideen umtopfen
Orchideen müssen regelmäßig frisches Substrat und einen ausreichend großen Topf bekommen, damit sie lange schön und gesund bleiben.
Wie häufig umtopfen?
Spätestens alle zwei Jahre ist es Zeit eine Orchidee umzutopfen, da sich das Substrat im Laufe der Zeit zersetzt und den Wurzeln schadet.
Warum muss umgetopft werden?
Das Substrat verdichtet sich, sodass die Wurzel schlecht belüftet und dauerhaft feucht ist. Gleichzeitig werden durch Kompostierungsprozesse Mineralsalze freigesetzt, die in zu hoher Menge schädlich sind.
Außerdem kann sich die Pflanze nicht weiterentwickeln, wenn der Topf zu klein ist.
Das ist spätestens dann der Fall, wenn die Pflanze über den Topfrand hinauswächst.
Wann ist der beste Zeitpunkt zum umtopfen?
Die steigende Lichteinstrahlung macht das Frühjahr zum optimalen Zeitpunkt zum umtopfen, denn Neutriebbildung und Wurzelwachstum werden jetzt besonders gut angeregt.
Nur in Ausnahmefällen, wenn eine Pflanze in sehr schlechtem Zustand ist, darf auch im Winter umgetopft werden.
Anleitung: Richtiges umtopfen von Orchideen
Schritt 1 - VorbereitungBei der Arbeit mit Orchideen ist es wichtig stets sauberes, möglichst steriles Werkzeug zu verwenden. Die Töpfe sollten am besten neu und Messer sorgsam gereinigt sein. |
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Schritt 2 - Blütenstände entfernen und altes Substrat entfernenSchneiden Sie zunächst die Blütenstände ganz zurück und befreien Sie das Wurzelwerk von der alten Erde. Diese sollte nicht mehr, auch nicht untergemischt, zur Orchideenkultur wiederverwendet werden. |
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Schritt 3 - faulige oder vertrocknete Wurzeln abschneidenSchneiden Sie faulige oder vertrocknete Wurzeln ab (man erkennt sie an ihrer weichen bzw. papierähnlichen Struktur) und lassen Sie die Pflanze 24 Stunden auf einer Zeitungsunterlage liegen, damit die Schnittstellen vernarben können. |
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Schritt 4 - Den neuen Topf auswählenDer neue Topf sollte nur eine Nummer Größer sein als der alte, mit zu viel Platz tut man seiner Orchidee keinen Gefallen. Am besten wählen Sie einen Topf aus Kunststoff, denn Orchideen in Tontöpfen müssen zu häufig gegossen werden. Die Luftwurzeln der Orchidee passen nun in den größeren Topf hinein und wandeln sich nach einiger Zeit im Substrat in erdwohnende Wurzeln um. Nach langer Zeit kann es allerdings auch vorkommen, dass die Pflanze sehr viele lange Luftwurzeln gebildet hat. Werden diese in den Topf gequetscht, schadet das den Wurzeln, sie dürfen getrost weggeschnitten werden. |
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Schritt 5 - Mit frischem Substrat auffüllenNun werden die Wurzelzwischenräume mit frischem Substrat bis knapp unter den Topfrand aufgefüllt, durch leichtes klopfen und andrücken verteilt und leicht angegossen. Da die Qualität des Pflanzstoffes für die Gesundheit der Orchidee ausschlaggebend ist, sollten Sie dieses immer beim Orchideenfachmann kaufen. |
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Schritt 6 - Die folgenden WochenDamit die Pflanze aus dem Umtopfen gestärkt hervorgeht, empfiehlt es sich, zunächst sparsam zu gießen und leicht zu düngen bis sich neue Wurzeln bilden. Besonders wohl fühlt sich die Pflanze in den folgenden Wochen an einem warmen schattigen Ort. |
Orchideen richtig schneiden
Wie häufig man eine Orchidee zurückschneiden muss, hängt in erster Linie von der Art ab. In der Regel müssen sie aber nur sehr selten zurückgeschnitten werden.
Blütenrückschnitt bei ein- und mehrtriebigen Arten
Wenn eintriebeige Arten wie zum Besipiel Dendrobium oder Frauenschuh verblüht sind, das heißt wenn alle Blüen von selbst abgefallen sind, kann der Blütenstängel direkt am Ansatz abgeschnitten werden.Hier sind keine weiteren Blüten zu erwarten.
Mehrtriebige Arten, wie zum Beispiel Phlaenopsis, bilden an einem verblühten Stiel unter Umständen nach einiger Zeit nochmals neue Blüten. Dazu muss der verblühte Stängel über dem zweiten oder dritten Auge abgeschnitten werden. Es braucht aber Geduld: 3-5 Monate kann es dauern bis die Pflanze in neuer Blütenpracht erscheint. Ein solches Remontieren kann bis zu dreimal bei demselben Stängel funktionieren.
Blütenrückschnitt bei blühfaulen Pflanzen
Gut gepflegte Orchideen blühen Jahr um Jahr üppig. Ihre Blütenstiele sollten in der Regel erst zurück geschnitten werden, wenn sie braun und trocken sind. Wird nur ein kleiner Seitentrieb eines Stängels braun, sollte auch nur dieser und nicht der ganze noch grüne Stiel abgeschnitten werden.
Ausnahmen bilden karge, blühfaule Pflanzen, die an einem Stängel grade mal ein bis zwei Blüten zustandebringen. In diesem Fall tut man gut daran, den noch grünen Trieb abzuschneiden, damit ein neuer kräftigerer Blühstängel nachwachsen kann.
Natürlich können auch Stängel, die in voller Blüte stehen, abgeschnitten und als Schnittblumen verschenkt werden. Am besten halten sie sich, wenn sie unten mit einem langen schrägen Schnitt abgeschnitten werden und das Wasser häufig, also spätestens alle drei Tage gewechselt wird.
Wurzelrückschnitt
Es bietet sich an, die Wurzeln alle 2 bis 3 Jahre beim umtopfen zu beschauen und weiche faulige oder vertrocknete Wurzeln zu entfernen.
Luftwurzeln oder noch gesunde grüne Wurzeln abzuschneiden, kann die Orchidee schwächen. Auch wenn sie überschüssig oder unansehnlich wirken, sollte man hier zurückhaltend sein und nur dann zurückschneiden, wenn die Orchidee ausgesprochen viele Luftwurzeln gebildet hat.
Blattrückschnitt
Im Laufe der Jahre werden die untersten Blätter einer jeden Pflanze seneszent, also alt, und erscheinen trocken und blass und schließlich gelb und schrumpelig. Solange sie noch fest sitzen, zieht die Pflanze Biomoleküle aus dem Blatt, um sie zu recyclen und deren Bausteine für die Bildung neuer Blätter zu verwenden.
Ist dieser Prozess abgeschlossen, stößt die Pflanze das Blatt ab. Sie sollten es also erst entfernen, wenn es sich leicht mit der Hand abzupfen lässt. Nur bei kranken Pflanzen darf ein Rückschnitt grüner Blätter gemacht werden, um sie Ausbreitung von Keimen in der Pflanze zu verhindern.
Niemals dürfen Blätter teilweise abgeschnitten werden, denn die Schnittstellen sind eine Eintrittspforte für Keime.
das richtige Werkzeug
Grundsätzlich ist es wichtig, beim Schneiden sehr scharfe und saubere, am besten sterile Messer zu verwenden, da das Werkzeug sonst über die Schnittstellen Krankheitserreger ins Gewebe einbringen kann.
Ziehen Sie die Klinge dazu unmittelbar vor dem Einsatz kurz durch eine Kerzenflamme, halten sie es in kochendes Wasser oder wischen sie es mit Brennspiritus ab.
Orchideensubstrat
Im Gegensatz zu anderen Zimmerpflanzen kultivieren wir Orchideen nicht in Blumenerde sondern in speziellem Orchideen-Substrat. Warum eigentlich?
Orchideen, zumindest epiphytische, wachsen in ihrer tropischen Heimat nicht in der Erde, sondern auf Bäumen oder gar Fels. Dadurch sind ihre Wurzeln darauf spezialisiert ausreichend Wasser und Nährstoffe aus der feuchten Luft, dem Regenwasser und dem organischen Material des Untergrundes zu ziehen.
Die wichtigste Eigenschaft von Orchideensubstrat ist somit seine grobe Struktur. Das macht es luftdurchlässig, Gießwasser läuft sofort ab und es wird nur sehr wenig Feuchtigkeit gespeichert. Letztlich ist im Substrat die Menge an Wasser enthalten, die einer Orchidee im Dschungel in der Luftfeuchtigkeit und der Oberfläche der Baumrinde zu Verfügung steht. Hätten die Wurzeln ständigen Kontakt zu feuchter Erde, würden sie schnell faulen.
Aber auch semi-terrestrische Orchideen, die auf dem Boden wachsen und zusätzlich überirdische Luftwurzeln besitzen, brauchen ein luftdurchlässiges Substrat. Für Phalaenopsis ist ein lockeres Material auch deswegen wichtig, weil sie mit ihren Wurzeln, sofern sie Lichtkontakt haben, sogar Photosynthese betreiben kann.
Zusammensetzung
Es gibt unterschiedliche organische Substratbestandteile, also Bestandteile natürlichen Ursprungs, wie zum Beispiel Kiefern- oder Pinienrinde, die meist den Hauptbestandteil des Substrates darstellen, oder auch Kokosfasern, Holzfasern, Kork, Nussschalen und Moos. Anorganisches Material wie Styropor, Steinwolle, Sand und Blähton können ebenfalls als Substrat dienen. Manchmal wird das Substrat mit tonsaurem Kalk aufgewertet, um seinen pH-Wert zu kontrollieren. Beigemischtes Tongranulat oder Perlite speichern die Feuchtigkeit, was bei trockener Raumluft von Vorteil sein kann.
Im Laufe der Jahre wird das Substrat durch Mikroorganismen zersetzt und verändert seine Struktur: Es wird feiner, verdichtet sich und speichert mehr Feuchtigkeit. Um zu verhindern, dass die Wurzeln Schaden nehmen, muss die Pflanze nun umgetopft werden. Es empfiehlt sich, hochwertiges Substrat zu verwenden, das nicht zu feinkrümelig aber beständig ist und seine Struktur bis zum nächsten Umtopfen, also ca. 2 bis 3 Jahre, beibehält.
Das richtige Substrat finden
Welches Substrat das richtige ist, erfragt man am besten beim Fachmann, denn die Zusammensetzung des Substrates variiert je nach Orchideenart und dessen spezifischen Anforderungen.
Cymbidium zum Beispiel wird in einer Mischung aus Pinienrinde und Humus getopft, während sich Phragmipedium in Sphagnum-Moos wohlfühlt.
Grundsätzlich sollte das Substrat von Jungpflanzen feiner sein als das von größeren, älteren Pflanzen. Kleine Orchideen topft man daher oft in Kokosfaser, die viel Feuchtigkeit speichern kann und somit das Wachstum unterstützt.
In jedem Fall sollte beim Substrat nicht gespart werden, da seine Qualität das Gedeihen der Orchidee direkt beeinflusst.
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Viel Freude mit Ihren Pflanzen wünscht Ihnen,
Ihr Orchideenspezialist