Jetzt in Blüte/Knospe
Orchideen in Blüte
Die prächtigen Farben der Orchideenblüten, ihre kunstvollen Formen und betörenden Düfte verzaubern uns schon seit Jahrhunderten.
Doch eigentlich sollen sie vor allem Insekten gefallen. Denn mit ihren Blüten werben Orchideen um die Aufmerksamkeit ihrer Bestäuber, um bei der Fortpflanzung die Nase vorn zu haben. Wie schön, dass sie sich solch große Mühe geben, hübsch zu sein, obwohl sie bei uns zu Hause wohl nie ein Insekt erreichen wird.
Die Vielfalt von Orchideenblüten macht das Sammeln dieser Schmuckstücke so reizvoll. Es gibt Orchideen mit winzigen Blüten von nur wenigen Millimetern Größe (Bulbophyllum monoliforme) und solche die fünfzig Mal so groß sind wie diese kleinsten. Interessanterweise findet man keine (natürlich) hellblauen Blüten, dafür aber Grüne. Ihre Schönheit tröstet schon mal über die lange Wartezeit bis zur nächsten Blüte hinweg. Sie kommt mitunter nur einmal jährlich.
Wenn Sie eine Orchidee kaufen ist sie oft als blühfähig oder blühstark deklariert. Das bedeutet, dass sie aktuell keine Blüten trägt, aber alt genug ist um in absehbarer Zeit zu blühen. Bei der Orchideenzucht wird abgesehen von Blühstärke und aufregenden Formen, Farben und Düften außerdem auch auf die Haltbarkeit der Blüten selektiert. Dadurch wurden bei Phalaenopsis bereits rekordverdächtige Blütezeiten erzielt, die eher in Monaten als in Wochen bemessen werden können.
Brassidium Shooting Star 'Black Gold' (in Blüte/Knospe)
- Blütezeit: Herbst - Winter
- Temperatur: temperiert (16 - 20 °C)
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Dendrobium Sa-Nook 'Polar Fire' (2 Rispen)
- Blütezeit: Herbst - Winter
- Temperatur: temperiert (16 - 20 °C)
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Miltonidium Bartley Star (2 Rispen)
- Blütezeit: Herbst - Winter
- Temperatur: temperiert (16 - 20 °C)
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Miltonidium Dr. Peter Komp (1 Rispe)
- Blütezeit: Herbst - Winter
- Temperatur: temperiert (16 - 20 °C)
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Oncidium ornithorhynchum (2-3 Rispen)
- Blütezeit: Herbst - Winter
- Temperatur: temperiert (16 - 20 °C)
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Oncidium Sharry Baby 'Sweet Fragrance' (2 Rispen)
- Blütezeit: Herbst - Winter
- Temperatur: temperiert (16 - 20 °C)
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Wilsonara Inferno (2 Rispen)
- Blütezeit: Herbst - Winter
- Temperatur: temperiert (16 - 20 °C)
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Wilsonara Poppy Lipstick (2 Rispen)
- Blütezeit: Herbst - Winter
- Temperatur: temperiert (16 - 20 °C)
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Orchideen in Blüte
Dank der Zuchterfolge braucht es mittlerweile nur noch minimalen Aufwand und keine spezielle Technik, um eine Orchidee wiederkehrend zur Blüte zu bringen. Wer aber doch einmal nachhelfen möchte, kann gezielte Blühreize setzen. Bei einige Arten, wie z.B. Dendrobium Phalaenopsis, kann es unterstützend wirken, sie im Herbst für einige Wochen nachts in einen kühleren Raum (nicht unter 15°C) zu stellen, um die nächste Blüte hervor zu kitzeln.
Überhaupt mögen Orchideen einen gelegentlichen Tapetenwechsel. Stellen Sie sie beim Reinigen der Fensterbank ruhig mal an einen anderen Ort, vielleicht sogar in ein anders Zimmer, in dem eine andere Temperatur herrscht, das hält sie vital. Geht es der Pflanze gut, bringt sie aber von alleine regelmäßig Blüten hervor.
Dank guter Zuchterfolge blühen manche Sorten mitunter zweimal jährlich oder sogar fast das ganze Jahr über. Und dann? Ein verblühter Stängel ist noch kein Grund zur Traurigkeit. Wussten Sie, dass Phalaenopsis aus einem verblühten Stängel sogar nochmal neu austreiben kann, wenn man ihn ca. um ein Drittel kürzt bzw. über dem zweiten oder dritten Auge abschneidet?
Zu welcher Jahreszeit eine Orchidee blüht ist artbedingt, am besten entnimmt man die Blühzeit der jeweiligen Artbeschreibung. Viele sind im Frühjahr zwischen Februar und Mai in Blühlaune, bei anderen hingegen kann man die Blüte ganzjährig erwarten.
Da Orchideen Epiphyten sind, wachsen ihre Stängel, anders als bei anderen Blütenpflanzen, gerne zur Seite oder gar nach unten. Um die Stängel von stehenden Orchideen in eine ansehnliche aufrechte Position zu bringen, sind sie deswegen beim Kauf an Holzstielen fixiert. Wenn Sie den Stab nach dem Verwelken der Blüte entfernt haben, sollten Sie ihn bei der nächsten Blüte wieder anbringen. Er sollte möglichst nah an der Basis des Stängels stecken und, wenn möglich, auf ganzer Länge nah am Blütenstiel liegen, damit dieser nicht zu sehr gebogen oder gar geknickt wird. Knapp zwei Zentimeter unterhalb der niedrigsten Blüte wird er mit einer Klammer fixiert.
Dass Blüten vorzeitig verwelken, kann unterschiedliche Ursachen haben, ist aber nicht zwangsläufig ein Zeichen für Pflegefehler, sondern kann standortbedingt sein. Nie sollten Orchideen in der Nähe von Obstschalen platziert werden. Früchte produzieren beim Reifen Ethylen, ein Gas, das für uns nicht riechbar ist, aber Blüten einschlafen lässt.
Orchideen mögen außerdem Standorte in frisch gestrichenen oder tapezierten Räumen überhaupt nicht, denn die Lösungsmitteldämpfe machen ihnen auch dann noch zu schaffen, wenn wir sie kaum noch wahrnehmen. Manchmal kann es vorkommen, dass Gasanschlüsse in der Nähe eine Ursache für allzu kurze Blühdauern sind. Ob sich ein Gasanschluss in der Nähe befindet, kann im Zweifel der Installateur prüfen. Es ist aber keine schlechte Idee, zunächst zu prüfen, ob das Orchideensubstrat zu feucht ist. Zu häufiges Gießen und folglich kranke Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr ausreichend versorgen, kann die Ursache für zu schnell welkende Blüten sein. Während eine Orchidee blüht sollte man sie außerdem auf keinen Fall umtopfen, auch das schadet dem Blüherfolg.
Orchidee in Knospe
Sobald sich ein Stängel hervorschiebt und die nächste Blüte ankündigt, heißt es geduldig sein und auf die kommende Pracht warten. Das kann durchaus ein paar Wochen in Anspruch nehmen. Zu trockene Raumluft jedoch kann die Knospen gefährden. Liegt die Luftfeuchte unter 50% oder steht die Pflanze direkt an einem Heizkörper, ist es ratsam, die kleinsten Knospen täglich mit Wasser zu besprühen, um zu verhindern, dass sie austrocknen.
Dass Knospen abfallen, kann aber auch an zu häufigem Gießen liegen. Das Hervorbringen von Blüten stellt für eine Pflanze ein nicht zu unterschätzendes, kräftezehrendes Ereignis dar, das Energie und Nährstoffe kostet. Zu viel Feuchtigkeit lässt Wurzeln jedoch kränkeln. Das wirkt sich negativ auf die Wasser- und Nährstoffversorgung aus, somit auf die Gesamtgesundheit der Pflanze und letztendlich auch auf den Blüherfolg. Doch wenn dies nicht der Grund ist, können, ähnlich wie bei einschlafenden Blüten, auch standortbedingte Faktoren – also zum Beispiel Reifegase einer Obstschale in der Nähe, Lösungsmitteldämpfe in einem frisch renovierten Zimmer oder ein nah gelegener Gasanschluss – eine Problemquelle sein.
In jedem Fall freut sich Ihre Orchidee aber über einen schön sonnigen und warmen Standort, um ihre Knospen schnell in bezaubernde Blüten zu verwandeln. Nun ist übrigens auch kein guter Zeitpunkt sie umzutopfen. Warten Sie bis die Blühphase vorüber ist und schenken Sie ihr erst dann frisches Substrat und mehr Beinfreiheit in einem neuen Topf. Interessant: Die Blühphase einer Orchidee hat eine faszinierende Regelmäßigkeit, denn die ältesten und prallsten Knospen öffnen sich stets vor den kleineren jüngeren an der Stängelspitze. Diese nehmen sich die Zeit sich vollständig zu entwickeln, während andere bereits geöffnet sind. Schließlich wird jene Knospe, die als erste erblühte, auch am frühesten welken.